Freitag, 15. August 2008

Zitat der Woche

"Im 21. Jahrhundert fallen Staaten nicht in andere Staaten ein."

-Senator John McCain, designierter US-Präsidentschaftskandidat der GOP 2008

Ich habe den Satz (noch) nicht gehört, aber er soll das wohl ganz trocken gesagt haben. Ohne irgendwelche Ironie oder dergleichen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ein wohl wirklich albernes Zitat, das gewiss nicht erst durch aktuelle Ereignisse widerlegt ist.
Im US-Wahlkampf geht er mit ähnlich alberner Reflexhaftigkeit vor, insbesondere um Zweifel an der Krisentauglichkeit des Aufsteigers Obama wachsen zu lassen, der immerhin nicht ganz so undifferenziert kommentiert.

Auch wenn ich der Überzeugung bin, dass sich Rußlands Aggressivität langfristig nicht auszahlen wird, muß auch ein 72-jähriger Rambo-Präsidentschaftskandidat noch verstehen - mit dieser Art Kriegsrhetorik schießt man sich im Umgang mit einer Vetomacht selbst ins Bein.
Die selbstverschuldete Schwäche in Sachen Irak-Krieg offenbart immer wieder neue Aspekte, des Foreign-Policy-Desasters der US-Regierung, ganz zu schweigen von anderen Sachgebieten, bei denen ich gern mal sehen würde, wie die USA diese ohne Russen-OK lösen wollten...

Ja, wenn man Entschlossenheit mit Albernheit verwechselt, fällt im 21. Jahrhundert kein Staat mehr in einen anderen.
State-Building by McCain.

Mark P. Haverkamp hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Mark P. Haverkamp hat gesagt…

McCains hat ein sehr problematisches Temperament. Außerdem ist er ein alter Kalter Krieger, der noch sehr in den Kategorien des 20. Jahrhunderts denkt. Andrew Sullivan schrieb ja vor zwei Tagen, für McCain sei immer 1938. Das halte ich für stark überzogen, aber es ist eben auch nicht ganz falsch.

Anonym hat gesagt…

Damit disqualifizierst du McReflex selbst als etwaigen Präsidenten, denn das sind Eigenschaften, die der notwendigen Souveränität des Amtes absolut zuwider laufen.
Wenn als Berater dann noch Typen a la Rumsfeld und Cheney agieren, wird es mehrfach kritisch.

Dann eher noch einen Präsidenten wie Putin, der cool und abgezockt - aber eben gekonnt vorgeht. Irreversible Reflexe spielen in seinem System eine untergeordnete Rolle. Natürlich wäre es notwendig Entscheidungen nicht in Zarenmanier anzuordnen - und die Zeit wird das auch erzwingen.

Nicht aber McCains lächerliche Drohgebärden, die auch durch "problematisches Temperament" albern, lächerlich und doof bleiben.
Der anachronistische "alte Kalte Krieger" darf niemals in dieses Amt kommen, wenn er unfähig ist in den Kategorien des aktuellen Jahrhunderts zu denken.

 
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