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Montag, 23. März 2009

Ricardianische Äquivalenz

Matt Yglesias fragt, warum manche noch glauben, daß das Theorem von der Ricardianischen Äquivalenz,demzufolge die Haushalte ihre durch Steuersenkungen generierten Einkommenszuwächse vollständig sparen, wirklich Gültigkeit besitzt. Yglesias sagt, daß man mit einem solchen Modell mathematisch auch beweisen könne, daß es in der Welt keine Raucher und keinen Kindesmißbrauch gebe.

Das Beispiel ist natürlich Unsinn, da Yglesias wissen dürfte, dass ein Modell per definitionem weitreichende Vereinfachungen enthält. Nichtsdestotrotz halte auch ich das Theorem für irrelevant.

In Deutschland, wo die Sparquote immer schon zu hoch gewesen ist, dürften Steuersenkungen tatsächlich die Binnennachfrage so gut wie gar nicht stimulieren, allerdings freilich nicht deshalb, weil die Konsementen ihre künftige Einkommenssituation antizipieren. Wenn das so funktionieren würde, bräuchten wir uns um Nachhaltigkeit prinzipiell keine Gedanken machen.

Samstag, 14. März 2009

Globale Koordination ohne Alternative

Dis fiskalpolitische Umsicht der Bundeskanzlerin mag gut gemeint sein, ich halte das Zögern der Bundesregierung im Hinblick auf weitere Konjunkturprogramme und vor allem die fehlende Bereitschaft zu globaler Koordination, also die weltwirtschaftspolitische Untätigkeit für alles andere als vernünftig.
Wolfgang Münchau, Autor des vorzüglichen Buches Kernschmelze im Finanzsystem , charakterisiert den daraus drohenden Verlauf in seiner letzten Kolumne sehr treffend:

Koordination ist jetzt ohne Alternative. Andernfalls droht der Weltwirtschaft ein freier Fall, der in einer langen Stagnation mündet. Wenn man den Vergleich mit Buchstaben sucht, dann hat eine solche Depression die Form eines "L" und nicht die Form eines "U" oder eines "V": Was herunterknallt, geht dann nicht wieder hoch. In diesem Szenario pendelt sich der Dow Jones bei 5000 Punkten ein, der Dax bei 3000 oder weniger. In diesem Szenario könnten wir den deutschen Exportsektor dichtmachen. Wer Maschinenbau studiert hat, sollte dann auf etwas Handfestes umsatteln, zum Beispiel auf Sozialpädagogik oder Altenpflege. Für Tüftler gäbe es auf absehbare Zeit keine Arbeitsplätze.

Samstag, 21. Februar 2009

Globale Konjunkturpolitik

Matt Yglesias hält das beschlossene Konjunkturprogramm (bemerkt ihr eigentlich den Unterschied zwischen "Konjunkturpaket" und "Konjunkturprogramm"?) in Deutschland für im weltwirtschaftlichen Kontext unzureichend.

Ich stehe der Konjunkturpolitik weiterhin skeptisch gegenüber. Worauf ich aber eigentlich rauswill: Wir gehen immer wie selbstverständlich davon aus, daß die Sache mit dem globalen Denken und lokalen Handeln sowieso längst jeder begriffen hat und jeder Depp weltwirtschaftliche Interdependenzen berücksichtigt. In Wahrheit vergessen in den entscheidenden Momenten wir genau dies.

Freitag, 26. Dezember 2008

Chimerica und wirtschaftliche Perspektiven

Der Historiker Niall Ferguson argumentiert in dem Aufsatz "What Chimarica Hath Wrought", dass sich die Vereinigten Staaten von der Krise schneller und besser erholen duerften als ihre Konkurrenten.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Reallöhne steigen Jahr für Jahr

Aufgrund der fallenden Preise sollen die Reallöhne 2009 erstmals seit Jahren wieder steigen, sagt das Essener RWI.

Erstmals seit Jahren sollten 2008 die Reallöhne wieder steigen, sagte vor einem Jahr das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung.

Freitag, 14. November 2008

Notizen



Ein paar wenige Novembernotizen zwischen durch:


Proaktiv und energiegeladen: Matthias Rüb, der in der "Zeitung für Deutschland" den im Vergleich zu den meisten seiner Kollegen nüchterneren Blick auf die US-amerikanische Politik wirft, erklärt den klugen Köpfen heute das zweite Mal, daß George W. Bush 112 Jahre alt werden müsste, um nach eigener Prognose den Moment erleben zu dürfen, in dem ein gerechtes Urteil über sein Vermächtnis gefällt werden kann.
Lesenswerter ist Rübs Beitrag Republikanisches Augenlicht: Dort zitiert er eine der nach meiner Überzeugung ganz wenigen Hoffnungen der GOP, Tim Pawlenty:
"Wir können keine Mehrheits- und Regierungspartei sein, wenn wir an der
Westküste nicht wettbewerbsfähig sind, wenn wir die Staaten an den Großen Seen
verlieren und wenn die Demokraten jetzt sogar einige Staaten im Westen
gewinnen“, sagte Pawlenty und fuhr fort: „Wir haben Defizite bei weiblichen
Wählern, bei Latinos, bei Schwarzen und bei Wählern mit geringem
Einkommen.“
Mark Lilla veröffentlichte vor einigen Tagen einen Text zum Abstieg der konservativen Intellektuellen in den USA. Ein Lesemuß für jeden, der sich ein ganz klein bißchen für dieses Thema interessiert.
Power of Will mag auf die Entwicklung der Republikaner keinen Einfluß haben. Aber die Frage der Ausrichtung der GOP neben der Frage, wie die Präsidentschaft Obama zu bewerten sein wird, die interessanteste der amerikanischen Politik der kommenden Jahre. Deshalb werde ich diese Entwicklung so detailliert wie möglich weiterverfolgen und kommentieren.
Zur Wirtschaft: Deutschland steckt, wie wir seit gestern wissen, in der Rezession. Die ganze Euro-Zone steckt dort. Zur Lage in den USA schreibt Paul Krugman:

The economic news, in case you haven’t noticed, keeps getting worse. Bad as
it is, however, I don’t expect another Great Depression. In fact, we probably
won’t see the unemployment rate match its post-Depression peak of 10.7 percent,
reached in 1982 (although I wish I was sure about that).

Wer würde das nicht hoffen? 8,5% Arbeitslosenquote werden derzeit für das kommende Jahr in den USA erwartet. Das wäre, was die Wirklung solcher Zahlen betrifft, in etwa so wie eine Quote von 12 % hierzulande.
Daniel Gross erklärt derweil, warum man, so schwer das auch fallen mag, die Autobauer GM, Ford und Chrysler nicht krepieren lassen sollte. In Deutschland bittet Opel um Spritzen.
Nachdem nun einige bereits die "Autobiography of an Ex-White Man"von Walter Benn Michaels in der aktuellen Bahamas als den besten Beitrag aus diesem Heft eifrig verlinkt haben, und ich nach der Lektüre nun zustimmen kann, will ich mich anschließen: Warum Rasse keine gesellschaftliche Konstruktion ist

Zum Abschluß eine Bemerkung zum Streit Bahamas vs konkret: Justus Wertmüller hat recht. Wer da nicht mir übereinstimmt, hat das nicht.

Freitag, 8. August 2008

Wann kommt denn nun endlich die Rezession in den USA?

Ich war mir sicher, dass die Wachstumszahlen für das zweite Quartal 2008 negativ ausfallen würden. Schließlich war im ersten Quartal schon der März schlechter als der Februar, der Februar wiederum schlechter als der Januar, wenngleich die Wirtschaft im ersten Quartal im Schnitt dann doch noch stärker war als im vierten Quartal 2007.

Daß die Rezession aber nach einem negativen zweiten und dritten Quartal spätestens eintreten würde, erwartete doch wohl irgendwie jeder. Und nu? Pustekuchen.

Vor allem: wo bleiben die Folgen der Finanzkrise?

Thomas Fricke über eine "zauberhafte Katastrophe".

Freitag, 11. Juli 2008

Mönchonomie Deutschland

"Die Regierung will uns vom Ölpreis nicht entlasten, unsere Notenbanker verteuern im Abschwung präventiv das Geld. Und jetzt sollen wir fürs Klima auch noch Urlaub an der Ostsee machen. Das geht eindeutig zu weit."

Thomas Fricke: Ein bißchen Spaß muß sein

Mittwoch, 2. Juli 2008

Preiserwartungen und Öl

Wir können den Ölpreis jetzt senken, behauptet Martin Feldstein.
 
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