Dienstag, 30. September 2008

Zitat des Tages

This Republican Party needs to be burned, razed to the ground, and the furrows sown with salt...

-Brad DeLong

...nachdem die Republikaner nach eigenem Bekunden gestern den Rettungsplan haben scheitern lassen, weil Frau Pelosi ihre Gefühle verletzt hatte. Das ist die GOP von heute.

Nach Beck endlich auch Huber

Mit der Fehlbesetzung Huber ist es dank der Wahlen in Bayern nun auch vorbei.
Seehofer hätten sie auch vor einem Jahr schon haben können.

Sonntag, 28. September 2008

Haile Gebrselassie

Erwähnen möchte ich noch die neue Weltbestleistung, die Haile Gebrselassie heute über die Marathon-Strecke in Berlin in einer Zeit von 02:03:59h lief. "Verrückt" sagt dazu jeder und kann man dazu auch nur sagen. Warum werden diese Rekorde seit fünf Jahren eigentlich immer beim Berlin-Marathon aufgestellt, wo doch nach meiner Kenntnis London und Chicago als mindestens genauso schnelle Strecken gelten?

Ich selbst werde heute in einer Woche in Köln wieder an den Start gehen.

"Seit es in Bayern Wahlen gibt"

"Seit zehn Jahren gibts im Bund kein Schwarz-Gelb mehr, und seit heute sage ich euch: Das wird so bleiben."
-Frank Walter Steinmeier

Ich wiederhole: Die SPD hat ihr schlechtestes Ergebnis seit es in Bayern Wahlen gibt."
-Roland Pofalla

Die Bürgerlichen und die immer gewinnende SPD

Mit den Wahlsonntagen ist es in Deutschland doch immer dasselbe. Verloren hat niemand.

Maget und Stiegler fahren das historisch schlechteste Ergebnis in Bayern ein, reden aber nur über die CSU, durften sie es doch einmal erleben, daß diese Partei eine Landtagswahl einmal nicht gewinnt.

Pofalla sagt in einer Ansprache in jedem Satz dreimal "bürgerlich". "Das bürgerliche Lager" hat über 60%. Zum Einstieg einer jeden Antwort kommt man dann zwar nicht umhin, kurz eine Niederlage einzuräumen, bei er es "nichts zu beschönigen gebe". "Nichts zu beschönigen, aber..."
Beschönigen können wir es dann eben doch, denn die Opposition hat ja nichts erreicht, die "Bürgerlichen" haben doch nach wie vor die Mehrheit.

Samstag, 27. September 2008

Blogger-Reaktionen TV-Duell

Andrew Sullivan:
This is the first exchange on national security in a presidential debate where the Democrat out-hawked, in a responsible way, the Republican...
Obama's best ever debate performance. McCain was fine, but it's wrong for him to attack his opponent at the end. And then he gave a slightly rambling defense of his experience. I give Obama an A - and I give McCain a B.

Marc Ambinder:
No memorable moments. Fascinating body language.
No major gaffes by either candidates.
No major surprises

Ezra Klein:
I'm finding this hard to evaluate. In 2004, Kerry smoked Bush. This year, they're pretty evenly matched. McCain is more mawkish and somber. Obama is more commanding and informed. But these aren't speeches, where there are running themes or interlaced talking points. It's actually a discussion. An exchange. If you wanted to vote for either guy, you're probably confirmed in your opinion. If you're undecided, both seem fairly convincing.

Zettels Raum:
McCain war vor allem intellektuell präsenter als Obama. Er hatte die Fakten parat, ging auf Einzelheiten ein, wies auf Zusammehänge und historische Parallelen hin. Kaum etwas davon bei Obama. Er blieb fast durchweg auf der Ebene allgemeiner Aussagen.

Freitag, 26. September 2008

Clintons einzige Hoffnung: McCain

Bill Clinton macht mittlerweile recht offen Wahlkampf für John McCain.

Das ist wenig überraschend. Die Clintons hoffen durch und durch auf McCains Sieg.

Der Terror des Stefan Aust


(...)Was sollen wir von dem Buch halten, äh, von der RAF? Aust läßt uns nicht im unklaren. Unter einem der in die dritte Auflage aufgenommenen Fotos wird erklärt, was am Buback-Attentat heimtückisch war. Das Motorrad! Der Rücksitz! "Heimtückisch vom Rücksitz eines Motorrads erschossen." Die Todesschützen hat auch Aktenleser Aust nicht ermitteln können. Das ist bitter. Feiglinge sind das, keine Bekenner. "Die Todesschützen haben sich niemals zu ihrer Tat bekannt." Wo bleibt die Moral? Noch in der Schlußerklärung der Stadtguerilla-in-Form-der-RAF von 1998 findet Ermittler Aust "kein Bedauern über die Opfer der 'Stadtguerilla', keine Selbstkritik, kein Schuldgefühl". Empörend. Für einen Mann wie unseren Autor. Hatten sich doch Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin zu Herren gemacht. "Zu Herren über Leben und Tod", angetreten gegen den alten und neuen Faschismus, wobei der neue laut Aust nur "angeblich" ist. Sein Resümee: "Jetzt seien sie, die RAF-Herren, "schuldig geworden wie viele aus der Genration ihrer Väter". Bäh! Selber Nazi, diese Terroristen!(...)


- Dietrich Kuhlbrodt (konkret 10/2008, S. 27)

Donnerstag, 25. September 2008

Left-wing administration

How quickly they forgot:

"We do not support government bailouts of private institutions. Government interference in the markets exacerbates problems in the marketplace and causes the free market to take longer to correct itself,"

Republican Party Platform, 2008

Sonntag, 21. September 2008

Meinsch, in Texas wähle se en Farbige?

Ich frage mich seit Monaten, wie in Deutschland die Reaktionen auf eine Wahlniederlage des ersten afroamerikanischen Präsidentschaftskandidaten der USA ausfallen würden. "Seht ihr, die Amis sind und bleiben eben doch Rassisten" dürfte dann vielerorts und auch in unseren objektiven Qualitätsmedien zu hören sein.

Denn der nicht-schwarze (d.h. für den Klemmdeutschen in dem Fall: weiße) Durchschnittsami hält die Schwarzen für "faul, gewalttätig und weinerlich", wie uns SPON in seinem obligatorisch antiamerikanischen Wort zum Sonntag wissen läßt:

Faul, gewalttätig und weinerlich - viele Amerikaner hegen Analysen von Meinungsforschern zufolge noch immer tief verwurzelte Vorurteile gegen Schwarze. Der latente Rassismus könnte Barack Obama im Rennen ums Weiße Haus zum Verhängnis werden - denn er findet sich auch unter den eigenen Parteianhängern.

Das stimmt, allerdings finden sich, wie die Umfragen zeigen, diese Vorurteile nicht auch, sondern gerade unter den eigenen Parteianhängern.

(...)Doch es geht im Endspurt um das Weiße Haus nicht nur um harte Fakten und klare Strategien. Über allem schwebt viel subtiler, aber womöglich nicht weniger wahlentscheidend die R-Frage, über die offen viele nicht so recht sprechen wollen: "Race", die Rasse, spielt für die Amerikaner auch 145 Jahre nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei eine wichtige Rolle - wenn es sich auch nicht jeder eingestehen will.

Was kümmert sich der Ami auch um harte Fakten? Und über die R-Frage wird in den US-Medien wie auch in der Bevölkerung laufend diskutiert, aber die Amis halten sich ja bekanntlich für unfehlbar. Nicht jeder Rassist will sich also eingestehen, daß er ein Rassist ist und daß Rassismus die Wahl entscheiden könnte.

(..)40 Prozent aller US-Amerikaner haben demnach nach wie vor tief verwurzelte Vorbehalte gegen Schwarze(..)

Wie die Tiefe der Verwurzelung von Vorurteilen in solchen Umfragen berechnet wird, würde mich interessieren.

Zwar betonen die Meinungsforscher, dass Obamas Hautfarbe nicht der wichtigste Grund für die Skepsis der Demokraten ist. Hier spielen vor allem Zweifel an seiner Kompetenz und Glaubwürdigkeit eine Rolle. Sie weisen aber auch darauf hin, dass die rassistisch begründeten Vorurteile offensichtlich und bedeutend sind. Statistischen Berechnungen zufolge läge die Zustimmungsrate für Obama sechs Prozent höher, wenn diese Vorurteile nicht bestünde

Und um wieviel höher wäre dann die Zustimmungsrate, wenn die Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit und kompetenz nicht bestünden.

Die Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass 20 Prozent aller weißen Amerikaner ihre schwarzen Mitbürger als "gewalttätig" einschätzen. 22 Prozent stimmten dem Attribut "überheblich" zu, 29 Prozent finden sie "weinerlich", 13 Prozent "faul" und 11 Prozent "verantwortungslos". Wurde nach der Zustimmung für positive Eigenschaften gefragt, hätten sich die Befragten deutlich mehr zurückgehalten, heißt es

Das ist zwar traurig und jede rassistische Antwort dieser Umfragen eine zuviel und soll auch hier nicht verharmlost werden. Aber sehr beeindruckend finde ich diese Zahlen gemessen an dem, wie der Artikel begonnen wird, nicht gerade.

Unter den weißen Demokraten machte sich ein Drittel eine negative Einschätzung schwarzer Amerikaner zu eigen. Von diesen erklärten 58 Prozent, sie würden Obama unterstützen.

Sage ich doch (siehe oben)

So ist der Befragte möglicherweise nicht ehrlich, weil er weiß, dass offener Rassismus gesellschaftlich geächtet ist. Andere gestehen sich ihren Rassismus selbst gar nicht erst ein.

Ah, offener Rassismus ist in den USA geächtet? Interessant. Ich bin übrigens immer davon ausgegangen, daß Antisemitismus in Deutschland mindestens so geächtet ist, wie in den USA Rassismus. Trotzdem bekennen sich in den Umfragen hier offen weit mehr als ein Drittel dazu. Hat mit dem Thema nix zu tun, ich weiß, außerdem wird Antisemitismus hier bei Wahlen eh nie eine Rolle spielen, wenn die FDP in Westfalen nicht gerade wieder "israelkritische" Flugblätter verteilt.

Nach der gewonnen Nominierung von Barack Obama war ich mit Bundesbrüdern in einer Kneipe im Nordschwarzwald und hörte einen der Einheimischen an der Theke fragen: "Der gewinnt nie. Meinsch, in Texas wähle se en Farbige?" Mal abgesehen davon, daß texas wohl aus anderen Gruünden tatsächlich kein blue state werden wird: Gibt es zu solchen Vorurteilen auch Umfragen?

Freitag, 19. September 2008

"Indignation"

Einmal wieder ein neues Buch des Ausnahmeliteraten Philip Roth (ganz schön fleißig). Hier rezensiert von David Gates.

blogger.com spinnt

blogger.com hat wohl heute einige Probleme. Daher bitte ich eine fehlerhafte Reihenfolge der Beiträge oder falsche post-Uhrzeiten zu entschuldigen.

The end of greenspanomics

Einen kurzen Blick in die ökonomische Dogmengeschichte hinsichtlich der Analyse der Krisenhaftigkeit des Kapitalismus wirft Philip Plickert in der heutigen Ausgabe der FAZ.

Nachdem Marx als "großer Krisenprophet" gebasht und Schumpeter als der eigentlich treffende Theoretiker hervorgehoben wird, wendet er sich im Hinblick der aktuellen Finanzmarktkrise und des in der Nacht zum Freitag von Paulson und Bernanke bekanntgegebenen Rettungsplanes Hayek zu, der vor einem solchen Ausmaß an Regulierung gewarnt hätte:

In jeder Krise mischen sich somit Markt- und Staatsversagen. Die derzeitige Krise war einerseits getrieben von der Gier der Banken, die komplexe Finanzprodukte entwickelten, die sie selbst nicht mehr verstehen und beherrschen konnten. Hinzu kam jedoch eine große Portion staatlicher Fehlanreize, etwa die billigen Leitzinsen nach 2001.
Erst sie ermöglichten die massenhafte Kreditaufnahme und die immer größeren Hebel für Finanzinvestments. Das Eingreifen der amerikanischen Notenbank Fed 1998 in der LTCM-Krise schuf zudem einen gefährlichen Präzedenzfall, da risikobereite Banker im Zweifelsfall auf staatliche Hilfe hoffen konnten. Und der Häuseraufschwung in Amerika war auch politisch gewollt; Eigenheime für jeden waren die Aufgabe der staatlich geförderten Hypothekenkonzerne Fannie Mae und Freddie Mac.
Nun brechen die Banken reihenweise zusammen. Die Regierung in Washington ist dabei, die halbe Bankenwelt praktisch zu verstaatlichen. Künftige Finanzinnovationen werden schärfer reguliert werden. Doch wird damit der Wettbewerb als Entdeckungsverfahren in einer Weise gezügelt, deren Kosten den Nutzen möglicherweise übersteigen (davor hätte Hayek gewarnt). Noch hat der Kapitalismus sich aus jeder seiner Krisen selbst befreien können, staatliche Eingriffe waren oft eher schädlich.

Nationalromantische Geschichtsentsorgung

Gespannt bin ich trotz allem auf den Baader-Meinhof-Komplex. Seit ich das gleichnamige Bewerbungsschreiben des Karrierejournalisten Stefan Aust vor 15 Jahren verschlungen habe, läßt mich das Thema nicht mehr los. Mag sein, daß das auch bei mir als Teenager von der Sehnsucht nach dem Ganz anderen herrührte, dem Bedürfnis, die gesellschaftliche Zwangsjacke abzustreifen, wie Stefan Blankertz vor kurzem meinte.

Gespannt bin ich trotz Heinrich Breloers Zweiteiler Todesspiel von 1997, trotz Volker Schlöndorffs fürchterlichem Schinken Die Stille nach dem Schuss (in dem immerhin Martin Wuttke mitspielt) von 2000 und trotz des furchtbaren Baader mit Frank Giering in der Hauptrolle von 2002.

Jan Schulz-Olaja , der im Unterschied zu mir den Film bereits anschauen durfte, hat im Tagesspiegel zur Filmwerbung des Nationalromantikers Schirrmacher gesagt, was zu sagen ist, und bestätigt meine Vorahnung.

Der Baader-Meinhof-Komplex dürfte jedenfalls die letzte filmische RAF-Inszenierung sein. Und gleichzeitig der Spielfilm, der dafür defintiv Sorge tragen wird, dass meine Generation und insbesondere die noch Jüngeren dieses Thema nie werden richtig einordnen können.

Mittwoch, 17. September 2008

Obama im Kampf gegen den Terror

Christopher Hitchens über das Problem Pakistan:

Sen. Barack Obama has, if anything, been the more militant of the two presidential candidates in stressing the danger here and the need to act without too much sentiment about our so-called Islamabad ally. He began using this rhetoric when it was much simpler to counterpose the "good" war in Afghanistan with the "bad" one in Iraq. Never mind that now; he is committed in advance to a serious projection of American power into the heartland of our deadliest enemy. And that, I think, is another reason why so many people are reluctant to employ truthful descriptions for the emerging Afghan-Pakistan confrontation: American liberals can't quite face the fact that if their man does win in November, and if he has meant a single serious word he's ever said, it means more war, and more bitter and protracted war at that—not less.

Dienstag, 16. September 2008

McCain jünger als Obama

Verkaufen lässt sich prinzipiell alles. Jonathan Rauch trifft den Nagel auf den Kopf.

(via Ezra Klein)

Sonntag, 14. September 2008

"Ein Film über die Liebe"

Es gibt ein Kassiber von Ensslin an Baader, in dem sie „dem Kameraden“ Kinder und ein Heim verspricht. Nach der erfolgten Verurteilung wären die Gefangenen auf verschiedene Gefängnisse verlegt worden, und Baader und Ensslin hätten sich so lange nicht gesehen, wie lebenslang dauert. Diese nie ausgesprochene, weil bürgerliche Perspektive muss entsetzlich gewesen sein. Nicht Politik, die sowieso nicht mehr formuliert wurde, sondern gemeinsame Haushaltsführung war am Ende der Grund für den Terror.
Diese einander selbstzerstörerisch liebenden Menschen haben, wie der Film zeigt, eine alles entscheidende falsche Grundannahme formuliert. „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen“, schrieb Meinhof zur Begründung des politischen Kampfes. Aber das ist selbst bürgerlicher Selbstbetrug. Die schlimmsten Feinde des Menschengeschlechts, Hitler an erster Stelle, hatten die unbegreifliche Liebe der Menschen auf ihrer Seite, sie wurden herbeigewünscht, nicht gefürchtet, und ihre Taten verübten sie oft mit der grenzenlosen Liebe ihrer Anhänger, die noch die schlimmsten Taten rechtfertigten. Diese Pathologie zu verstehen, dafür bietet Eichingers und Austs Werk eine Chance.


Frank Schirrmacher über den Spielfilm "Der Baader-Meinhof-Komplex"

Wie Eichingers neuer Film als die erfolgreiche Fortsetzung seines "Der Untergang" in den Leitartikeln gefeiert werden wird, läßt sich ganz langsam schon erahnen.

Samstag, 13. September 2008

Der liberale Till Schweiger

Till Schweiger würde natürlich Obama wählen. Das begründete er damit, daß McCains Wähler nicht liberal seien. Sondern so wie Al-Qaida.

Macht irgendwo Sinn. Wenn ich in Deutschland wahlberechtigt wäre, würde ich vermutlich auch "natürlich" die Union wählen. Weil die Wähler der FDP nicht liberal sind. Sondern eher so wie Till Schweiger...

Oh Deutschland, deine Künstler!

Steinmeier - die Ärmel aufgekrempelt

Die Ärmel aufkrempeln, mi Reibeisenstimme schreien, bierdurstige Zuhörer in Fahrt bringen - er kann es. Der fade "Sachpolitiker" Frank-Walter Steinmeier mit der kuriosen Brille, der Notkinkel der einmal sozialdemokratisch gewesenen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, der Diplomat, den die Bürger schätzen, wie sie bisher jeden Außenminister dieser Republik geschätzt haben, stellte gestern in Regensburg unter Beweis, daß er ein Wahlkämpfer ist. Das Format von Schröder erreicht er nicht ganz. Allzu weit davon entfernt ist er aber auch nicht.

Damit haben wir einen Vorgeschmack auf den Wahlkampf des kommenden Jahres bekommen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung hat er die Möglichkeit einer Ampelkoalition hervorgehoben. Daß er keine rotgrüne Mehrheit erzielen wird, ist ihm selbst klar. Da aber Jürgen Trittin im Wahlkampf der Grünen eine große Rolle spielen wird und Westerwelle Westerwelle bleibt, ist Rot-Grün-Gelb nahezu genauso unrealistisch.

Steinmeier und Müntefering wird es nach meiner Einschätzung gelingen, den schwarz-gelben Block schwachzuhalten (bei den etwa 45%, die Union und FDP vor drei Jahren zusammen bekamen), während weiter Wähler zur noch-sozialdemokratischen "Linken" überlaufen werden. Das heißt:

Nach der Bundestagswahl 2009 wird die Große Koalition fortgesetzt.

Freitag, 12. September 2008

Die Chancen der GOP bei den Kongresswahlen

..galten bisher als sehr mies. Einen überwältigenden Sieg der Demokraten hielt man, während es zwischen Obama und McCain von Anfang an ein Kopf-an-Kopf-Rennen war, hier für eine ausgemachte Sache.

Nicht mehr jetzt. Dank...na wem wohl?

Beobachtet jemand noch die anderen drei Kandidaten?

Donnerstag, 11. September 2008

We will never forget

United we stand!

Sonntag, 7. September 2008

Keine Fragen an Sarah Palin

Sarah Palin versteckt sich seit der Bekanntgabe ihrer Kandidatur, die nun fast zehn Tage zurückliegt, vor den Fragen der Presse. Das macht unter anderen Andrew Sullivan sehr wütend:

Steve Schmidt does not impress me in the slightest. He is guilty of professional malpractice. And some of us can't be bullied by spitballs from National Review. I will keep asking questions - in order to provide as much information to my readership as possible. We don't live in a totalitarian society. We can talk about whatever the hell we want. And if the First Amendment does not apply to asking important questions of someone who could be president next January, then it's meaningless.
And what does it tell you that in the week since they introduced their new nominee, the Republican machine has been able to do nothing but attack those who want to know more about her?
This is the Internet's moment, when it will flush the truth out against some of the creepiest power brokers this country has had to deal with since Nixon.

Der Alte - der Neue


Die SPD bekommt also wieder mal einen neuen Parteichef. Den ich weiß nicht wievielten seit Willy Brandt. Den Suahländer aus Suhl, der das Amt bereits von 2004 bis 2005 ausübte.
Ulrich Deppendorf erklärte im "Presseclub" heute mittag noch, Müntefering werde keine Funktion übernehmen, sondern lediglich als Ereignisredner auf wichtigen Veranstaltungen auftauchen.

Mit "Linksrutsch" ist es endgültig vorbei. Und das mag für die Sozis tatsächlich ein Grund zur Zuversicht sein, wie Malzahn schreibt. Das ist ein weiteres Zeichen der Personalisierung deutscher Wahlkämpfe. Sozialdemokratisch wollen die Sozialdemokraten einfach nicht mehr sein. Vielleicht können sie es auch nicht mehr sein und nicht mehr werden. Die Chance liegt daher nur noch in der Überzeugungskraft von Kandidaten. Insofern ist der Vergleich der Partei mit der derzeitigen Situation der GOP zwar etwas schräg, hat aber doch einiges für sich.

Agenda 2010 kandidiert

Eine Richtungsentscheidung ist gestern getroffen worden. Gewiß hätte mit einem Kandidaten Kurt Beck die Gefahr bestanden, bei der Bundestagswahl 2009 unter 30% zu rutschen. Er ist für das Amt des Bundeskanzlers ungeeignet und darüber ist man sich wohl auch in der Bevölkerung weitestgehend einig. Somit mangelte es der SPD an Alternativen.

Aber wenn der "Reformkurs" der rotgrünen Regierung neben der Ausdünnung des Führungspersonals der eigentliche Grund für den unaufhaltsamen Abstieg der SPD und den Aufstieg der Lafontaine-"Linken" war, ist es dann nicht mindestens genauso suizidal, den Architekten der Schröderpolitik zum Kanzlerkandidaten zu küren und ihrer Klientel damit zu signalisieren, daß sozialdemokratische Politik gestern war?

Freilich läßt der gemeine Anhänger der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands auf Gerhard Schröder nach wie vor nichts kommen, und zwar in erster Linie deshalb, weil der "Friedenskanzler" dieses Land aus dem Irak "rausgehalten" hat. Was aber 2002 wirksam war und 2005 noch half, wirkt 2009 nicht mehr. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage mag es sein, daß sich verschlechternde Arbeitsmarktdaten im nächsten Jahr eher Frau Merkel angelastet werden als dem Juniorpartner in der Großen Koalition.

Aber auch das ändert nichts daran, daß ihre Siegeschancen für 2009 gegen null tendieren und ihr mittelfristiger Kurs, "Volksfront" in Hessen hin oder her, ihren Konkurrenten auf der Linken weiter begünstigt, ihre Schrumpfung beschleunigt und ihre traditionelle Klientel zersplittert.

Samstag, 6. September 2008

Offshore Drilling und more of the same

McCains jüngstes Wahlkampfvideo. Die Opposition zu "offshore drilling" soll "more of the same" sein??

Sarah Palin - the real thing

Ist das keine EU-kompatible Werbung?

Dienstag, 2. September 2008

Menschenrecht auf Israelkritik

Die FAZ-Debatte um "die Tochter" erinnert Schikora an eine vor knapp zehn Jahren in der Walser-Bubis-Debatte von Horst Mahler aufgestellte Prämisse.
 
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