Ich kann nur schwer beschreiben, was ich an diesem Abend fühle. Diese Mischung aus Erleichterung und Skepsis, Stolz, Zuversicht und überwältigender Faszination begleitet mich schon seit nun gut einem Jahr.
"Wir sind eine, unzertrennliche Nation" stimmt und stimmt gleichzeitig nicht. Aber Obamas Botschaft hat nichts mit der Nivellierung von Unterschieden, Kollektivismus, Konsensvernarrtheit, geschweige denn Volksgemeinschaft zu tun. Es ist allein der heute so unendlich wichtige Apell, sich auf die Prinzipien zu besinnen, die diese Nation groß gemacht haben, und die wir gerade in der Krise, ob nun die finanzielle oder die durch den Angriff feindlicher Kräfte ausgelöste, ob die Krise von innen oder von außen, hochhalten und die wir niemals antasten dürfen.
Verantwortung ist nicht nur ein Prinzip, dem Hans Jonas 1979 philosophisch neues Gewicht verlieh, und das im Angesicht unserer gewaltigen Möglichkeiten und deren jeweiliger Auswirkungen auf künftige Generationen ständig an Bedeutung gewinnt, sondern etwas, das der einzelne Bürger, was immer die Zeiten auch bringen mögen, jeden Tag aufs Neue auf sich nehmen muß.
Obama hat beides in seiner Rede in den Vordergrund gestellt.
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