Montag, 26. Januar 2009

Das katholische Bild

Die Debatte um den von Papst Benedikt XVI. rehabilitierten lefebvrianischen Bischof Richard Williamson bei Hängern der katholischen Kirche zeigt eine wesentliche Seite des Katholizismus. Wenn der Bischof homosexuelle Eheschließungen oder Schwangschaftsabbrüche gutheißen würde, wäre dann die Aufhebung seiner Exkommunikation denkbar?

Freilich hatte der Papst mit dem Dekret, das die der Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft aufhebt, nicht die Intention, das katholisch-jüdische Verhältnis zu belasten. Aber es zeigt, was ausschlaggebend ist bei der Beantwortung der Frage, wer moralisch den Ansprüchen des Vatikan genügt. Es sind ausschließlich Fragen der Sexualität.Völkermorde zu leugnen,ist irrelevant. Das sind "Meinungen", die mit der katholischen Lehre nicht in Konflikt stehen. Zu den Äußerungen des Bischof zur Shoah auf Distanz gehen müssen Bischofskonferenzen denn auch in erster Line aus Imagegründen.

Die zahlreichen Bezugnahmen bei der Berichterstattung auf den Besuch des Papstes in Auschwitz im Mai 2008 zeigen im Übrigen, wie wenig man davon begriffen hat, was Benedikt damals gesagt hat.

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