Montag, 12. September 2011
Samstag, 3. September 2011
Mittwoch, 31. August 2011
Philipp Lahms Outing, homophobe Fans
Weiter geht es mit dem Thema Homophobie im Fußball. Gideon Böss hat einen vortrefflichen Beitrag über Philipp Lahms Outing als Hetero geschrieben:
Warum muss man eigentlich einem Fußballer raten, zu täuschen und zu verstecken? Hätte Lahm sich damit befasst, hätte er tatsächlich ein Tabu gebrochen, denn dass unter den "treuesten Fans" Homophobie verbreitet ist, und somit ein Teil der eigenen Anhängerschaft ein Teil des Problems ist, will keiner aussprechen.
Erst am Samstag begegnete mir auf twitter von einem der Anhängerschaft meines Vereins der Spruch "Ihr steht auf Schwänze, nicht auf Busen, ihr seid die Fans von Leverkusen." Und sowas findet natürlich sofort regen Zuspruch. Bis schwule und lesbische Fans mit ihrem jeweiligen Partner ohne weiteres ins Stadion gehen können, dürfte jedenfalls noch einige Zeit vergehen.
Was das Outing homosexueller Spieler anbelangt, habe ich meine Zweifel. Als Berater würde ich auch keinem Spieler zum Outing raten, weil mir das Risiko im Hinblick auf die weitere Karriere einfach zu groß wäre. Aber vielleicht hätte ich genau damit auch unrecht.
Warum muss man eigentlich einem Fußballer raten, zu täuschen und zu verstecken? Hätte Lahm sich damit befasst, hätte er tatsächlich ein Tabu gebrochen, denn dass unter den "treuesten Fans" Homophobie verbreitet ist, und somit ein Teil der eigenen Anhängerschaft ein Teil des Problems ist, will keiner aussprechen.
Erst am Samstag begegnete mir auf twitter von einem der Anhängerschaft meines Vereins der Spruch "Ihr steht auf Schwänze, nicht auf Busen, ihr seid die Fans von Leverkusen." Und sowas findet natürlich sofort regen Zuspruch. Bis schwule und lesbische Fans mit ihrem jeweiligen Partner ohne weiteres ins Stadion gehen können, dürfte jedenfalls noch einige Zeit vergehen.
Was das Outing homosexueller Spieler anbelangt, habe ich meine Zweifel. Als Berater würde ich auch keinem Spieler zum Outing raten, weil mir das Risiko im Hinblick auf die weitere Karriere einfach zu groß wäre. Aber vielleicht hätte ich genau damit auch unrecht.
Dienstag, 30. August 2011
Sonntag, 28. August 2011
Roman Weidenfeller - Held von Leverkusen
Okay, okay, auch ich habe mich noch nicht wieder beruhigt. Die Diskussionen um den Auftritt von Schiedsrichter Wolfgang Stark, die Rote Karte für Mario Götze, das nicht gegebene Tor von Hummels und den nicht-durchgeführten Wechsel werden die nächsten Tage bestimmen.
Über die rote Karte kann man geteilter Meinung sein. Via Twitter hat sich Götze gestern Abend noch entschuldigt. Er habe die Fans, die Mannschaft und sich selbst enttäuscht. Mich hat er nicht enttäuscht. Er hat sich vielleicht tatsächlich, um es in den Worten von Hummels auszudrücken, zu etwas hinreißen lassen, was nicht gut war. Ja, er hat das Bein langgezogen und von mir aus kann man das als versuchtes Nachtreten interpretieren. Dennoch war situationsbedingt der Platzverweis meiner Meinung nach unangemessen. Mario hat da dafeinitiv jetzt schon draus gelernt.
Aber was viel zu kurz kommt - ob im Schwatz-Gelb-Forum oder bei Twitter oder sonstwo, sind die "grandiosen" Leistungen unseres keepers. Der hat gestern zweimal wirklich sensationell pariert. Ja, der Roman Weidenfeller, von dem mein vorletzter blogbeitrag handelte. Der für die Nationalmannschaft in diesem Leben nicht mehr nominiert werden wird. Ich wünsche mir sehr, daß Jögi Löw das gestern sehr genau gesehen hat und dann doch ein bißchen ins Grübeln gekommen ist.
Über die rote Karte kann man geteilter Meinung sein. Via Twitter hat sich Götze gestern Abend noch entschuldigt. Er habe die Fans, die Mannschaft und sich selbst enttäuscht. Mich hat er nicht enttäuscht. Er hat sich vielleicht tatsächlich, um es in den Worten von Hummels auszudrücken, zu etwas hinreißen lassen, was nicht gut war. Ja, er hat das Bein langgezogen und von mir aus kann man das als versuchtes Nachtreten interpretieren. Dennoch war situationsbedingt der Platzverweis meiner Meinung nach unangemessen. Mario hat da dafeinitiv jetzt schon draus gelernt.
Aber was viel zu kurz kommt - ob im Schwatz-Gelb-Forum oder bei Twitter oder sonstwo, sind die "grandiosen" Leistungen unseres keepers. Der hat gestern zweimal wirklich sensationell pariert. Ja, der Roman Weidenfeller, von dem mein vorletzter blogbeitrag handelte. Der für die Nationalmannschaft in diesem Leben nicht mehr nominiert werden wird. Ich wünsche mir sehr, daß Jögi Löw das gestern sehr genau gesehen hat und dann doch ein bißchen ins Grübeln gekommen ist.
Freitag, 26. August 2011
Die Champions League kann losgehen
Wieder bin ich mehr als 24 Stunden zu spät, aber ich muß es posten, denn das ist einfach nur ein Grund sich zu freuen:
13.09.11 (Di) BVB - FC Arsenal
28.09.11 (Mi) Olympique Marseille - BVB
19.10.11 (Mi) Olympiakos Piräus - BVB
01.11.11 (Di) BVB - Olympiakos Piräus
23.11.11 (Mi) Arsenal London - BVB
06.12.11 (Di) BVB - Olympique Marseille
Besser hätte die Zusammenstellung nicht sein können. Den FC Arsenal hatte ich mir in der Gruppe gewünscht, wie erstaunlicherweise die meisten anderen Fans, von denen man so via Twitter liest, auch.
Jetzt heißt es eben noch knapp drei Wochen warten.
13.09.11 (Di) BVB - FC Arsenal
28.09.11 (Mi) Olympique Marseille - BVB
19.10.11 (Mi) Olympiakos Piräus - BVB
01.11.11 (Di) BVB - Olympiakos Piräus
23.11.11 (Mi) Arsenal London - BVB
06.12.11 (Di) BVB - Olympique Marseille
Besser hätte die Zusammenstellung nicht sein können. Den FC Arsenal hatte ich mir in der Gruppe gewünscht, wie erstaunlicherweise die meisten anderen Fans, von denen man so via Twitter liest, auch.
Jetzt heißt es eben noch knapp drei Wochen warten.
Mittwoch, 24. August 2011
Wie einen Lohnschreiber im Sommerloch in Schwulitäten bringen
Es kann sein, dass ich ein bißchen spät dran bin mit dem Thema. Vielleicht sollte ich dazu auch besser nichts schreiben. Denn es ist Sommerloch und außer einem spinnerten Kommentator und ein paar Übereifrigen bei queer.de haben die meisten den Fall ganz vernünftig behandelt. Bisher. Wozu also Staub aufwirbeln?
Aber ich hatte es erst im letzten Blogbeitrag mit (echter) Homophobie, also mache ich an der Stelle mal weiter. Worum geht es? Um unseren Torwart Roman Weidenfeller. Der hatte sich über Jogi Löw geärgert, weil der ihn abermals nicht für das Nationalteam nominiert hatte. Das hat ihn geärgert. Er meinte:
"Vielleicht sollte ich mir die Haare schneiden oder etwas zierlicher sein. Ich hatte dazu früher schon immer einen Spruch auf den Lippen, der sehr böse ist. Den verkneife ich mir jetzt lieber. Vielleicht gibt es ja bald in irgendwelchen Jugendcamps noch weitere junge Torhüter."
Weidenfeller schießt gegen Löw, hieß es da zu zunächst. Aber manche Lohnschreiber haben Sommerloch und schreiben dazu erstmal einen engagierten Kommentar. Wider Homophobie im deutschen Fußball. So Christian Bartlau bei n-tv. So Dirk Leibfried bei queer.de.
Was die Aussagen von Weide mit Homophobie zu tun haben? Die kann man in die oben zitierten Sätze hinein-, aber gewiß nicht herausinterpretieren. Genauso gut könnte er gemeint haben, daß er als muskulöserer eher Langhaariger noch einer Fußballergeneration angehört, die heute irgendwie nicht mehr hipp ist. Aber die gelangweilten Journalisten und Blogger wollen einen Skandal und der geht so: Der Keeper der Meistermannschaft hält Löw für schwul und unterstellt ihm, nach Aussehen und nicht nach Leistung zu nominieren (warum spielen dann eigentlich soviele hässliche Bayern mit?).
Man stelle sich vor: Der bekennend schwule Löw hätte den seinerseits bekennend schwulen Weidenfeller abermals nicht nominiert und Roman hätte nun genau dasselbe gesagt. Wie wäre das interpretiert worden? Als schwules Gezanke, das im Fußball unangemessen ist? Anders gefragt: Welche - sarkastischen - Sprüche wären denkbar, mit denen Roman seinem Ärger hätte Luft machen können, die definitiv nicht als "homophob" hätten gedeutet werden können?
Mag sogar sein, dass Weidenfeller tatsächlich Reißaus nimmt, wenn sich ihm Homosexuelle nähern; dazu kenne ich ihn zuwenig. Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass wir Homophobie im Sport, die sehr wohl ein ernsthaftes Problem darstellt, mit erfundenen Skandalen nicht bekämpfen. Hier geht es um Fußball und Roman hat sich geärgert und das auf mehr oder wenig unglückliche Art kundgetan. Punkt.
Und was ich euch versichern kann: Borussia Dortmund hat unzählige schwule Fans. Auch Roman Weidenfeller hat viele schwule Fans. Und von denen dürfte sich niemand von Roman beleidigt fühlen.
Aber ich hatte es erst im letzten Blogbeitrag mit (echter) Homophobie, also mache ich an der Stelle mal weiter. Worum geht es? Um unseren Torwart Roman Weidenfeller. Der hatte sich über Jogi Löw geärgert, weil der ihn abermals nicht für das Nationalteam nominiert hatte. Das hat ihn geärgert. Er meinte:
"Vielleicht sollte ich mir die Haare schneiden oder etwas zierlicher sein. Ich hatte dazu früher schon immer einen Spruch auf den Lippen, der sehr böse ist. Den verkneife ich mir jetzt lieber. Vielleicht gibt es ja bald in irgendwelchen Jugendcamps noch weitere junge Torhüter."
Weidenfeller schießt gegen Löw, hieß es da zu zunächst. Aber manche Lohnschreiber haben Sommerloch und schreiben dazu erstmal einen engagierten Kommentar. Wider Homophobie im deutschen Fußball. So Christian Bartlau bei n-tv. So Dirk Leibfried bei queer.de.
Was die Aussagen von Weide mit Homophobie zu tun haben? Die kann man in die oben zitierten Sätze hinein-, aber gewiß nicht herausinterpretieren. Genauso gut könnte er gemeint haben, daß er als muskulöserer eher Langhaariger noch einer Fußballergeneration angehört, die heute irgendwie nicht mehr hipp ist. Aber die gelangweilten Journalisten und Blogger wollen einen Skandal und der geht so: Der Keeper der Meistermannschaft hält Löw für schwul und unterstellt ihm, nach Aussehen und nicht nach Leistung zu nominieren (warum spielen dann eigentlich soviele hässliche Bayern mit?).
Man stelle sich vor: Der bekennend schwule Löw hätte den seinerseits bekennend schwulen Weidenfeller abermals nicht nominiert und Roman hätte nun genau dasselbe gesagt. Wie wäre das interpretiert worden? Als schwules Gezanke, das im Fußball unangemessen ist? Anders gefragt: Welche - sarkastischen - Sprüche wären denkbar, mit denen Roman seinem Ärger hätte Luft machen können, die definitiv nicht als "homophob" hätten gedeutet werden können?
Mag sogar sein, dass Weidenfeller tatsächlich Reißaus nimmt, wenn sich ihm Homosexuelle nähern; dazu kenne ich ihn zuwenig. Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass wir Homophobie im Sport, die sehr wohl ein ernsthaftes Problem darstellt, mit erfundenen Skandalen nicht bekämpfen. Hier geht es um Fußball und Roman hat sich geärgert und das auf mehr oder wenig unglückliche Art kundgetan. Punkt.
Und was ich euch versichern kann: Borussia Dortmund hat unzählige schwule Fans. Auch Roman Weidenfeller hat viele schwule Fans. Und von denen dürfte sich niemand von Roman beleidigt fühlen.
Samstag, 13. August 2011
Homosexualität und Islam - die Grünen feiern einfach weiter
Um es vorweg zu sagen: Die Veranstaltung war bei weitem nicht so schlecht wie ich befürchtet hatte. Wenn ich den Schlußpunkt mal außen vor lasse, haben mich die Grünen gestern Abend dann doch positiv überrascht.
Aber fangen wir von vorne an. Worum geht es? Gerhard Schick und der AK SchwuLes Grün hatten am Vorabend des Christopher Street Day in Mannheim, der dieses Jahr unter dem Motto "Brücken bauen" stattfindet zur Veranstaltung "Homosexualität und Islam - Vorurteile abbauen - Brücken bauen" eingeladen. Nachdem der AK SchwuLes Grün Anfang Juni in der Alten Feuerwache bereits ein Podiumsgespräch zum Thema "Homophobie im Sport" über die Bühne brachte, das die Problematik zwar in sehr rosigem Licht erscheinen ließ, aber von den Beteiligten doch ganz gut zusammengefasst wurde, war ich auf das gestrige Event nun wirklich gespannt: In welche Richtung würden die Grünen denn da argumentieren?
Kabarett auf dem Neckar
Großes Kino: es geht aufs Neckarschiffchen ins Müllers. Das zum großen Teil schwul-lesbische Publikum macht es sich mit Weizenbier und weiteren summer drinks an den Seiten gemütlich. In der Mitte werden sämtliche Reihen Plastikstühle bis Showbegin auch noch vollbesetzt.
Die lesbische Kabarettistin mit "türkischem Hintergrund" Serpil Pak rockt mit ihrem Programm mehr als die Hälfte der Veranstaltung. Mit Witzchen über ihren eigenen Namen und einigen weiteren öden Stories aus den Kreuzberger Verhältnissen versucht sie sich an der Tabuzertrümmerung. Zuächst voll verschleiert und den Schleier trägt sie "nicht aus Konfessions- sondern aus Konfektionsgründen." Und in Kreuzberg verschleiert sie sich eben auch mal mit Baseballkäppchen. Streckenweise wird sie aber wirklich ganz lustig. Ihre Lesbenverarsche beispielsweise trifft. Mit ihrer Mimik, die fast über die ganze Zeit ins Leere läuft, könnte sie aber weit mehr. Gegen Ende steht sie in einem schwarzen T-Shirt da, auf dem der Spruch "Fick mich nicht ins Ohr" gedruckt steht. "Im Türkischen ist Ficken ein Wort wie Brot." Wo einem im Deutschen was auf den Zeiger geht, fickt es einen im Türkischen in die Nase. Da ist sie mal nahe dran, wirklich Brücken zu bauen, scheitert aber auch damit. Die Brücken bleiben unfertig.
Die politische Komponente nicht vergessen
An die Nummer schließt sich das Podiumsgespräch an. Mit Schick, Serpil Pak und dem Heidelberger Bürgermeister für Integration und Chancengleichheit Wolfgang Erichson. Letzterem begegnen in der muslimischen Community viel weniger Vorurteile und Anfeindungen als außerhalb. Das Heidelberger Bürgertum - Erichson spricht vom "Bildungsbürgertum" - ist nach wie vor ein viel größeres Problem, das basht er als das eigentlich homophobe. In der Moschee begegnen ihm Offenheit und Toleranz, in der katholischen Kirche dagegen war es eine ungeheuerliche Provokation, als er mit seinem Mann nach vorne lief.
Das versteht Gerhard Schick natürlich sofort und stellt klar: Katholische Kirche und Islam tun sich in Sachen Homophobie natürlich nichts. "Aber" er habe doch so den Eindruck, daß das, was die katholische Kirche sage, für die meisten nicht mehr das Problem darstelle, da "das eben wirklich völlig neben der Kappe" sei, was die Kirche so sage. Für viele Homosexuelle in dieser Gesellschaft "mit Migrationshintergrund" (genannt werden mehrfach Türken, Araber, Russlanddeutsche) sei das Coming-Out viel schwieriger als für Jugendliche aus christlich geprägten Familien. Schick, den ich übrigens durchaus für einen talentierten Politiker halte, macht den gesamten Abend über den völlig Naiven. "Irgendwo" habe er mal gelesen, daß bei den Ehrenmorden (hoppla!), die es tatsächlich gebe, auch Schwul-Sein eine Rolle spiele. Wie gehen wir damit um, fragt Schick sich, das sei "eine wirklich karte Frage für uns in der Politik." Den Punkt müsse man eben aus der Tabuzone holen, antwortet Erichson.
Alle drei leben in einer Welt, in der es zwar Trauriges gibt, aber die Probleme von ihrer Lösung nicht weit entfernt sind, wenn man sie nur intensiv genug angeht. Es ist eine Welt, in der man, wie Schick zu Beginn der Veranstaltung vorgibt, "die politische Komponente des CSD nicht vergessen darf" (welch ein Hohn!), aber sonst mit dem Feiern nicht aufzuhören braucht. "Du schwule Sau" ist auf den Schulhöfen das meistbenutzte Schimpfwort, wirft Erichson ein. Kindern aus archaischen Familien müsse man halt einfach eine schwule Respektsperson vorsetzen. Dann kämen die schon ins Denken. Keine Frisöre, sondern Anwälte und Wirtschaftsmanager. Er gehe als schwuler Bürgermeister ja auch in die Schulen und da staunten die nicht schlecht und fingen zu fragen an: Du dürftest doch eigentlich gar nicht..
Erichson erzählt die Geschichte von einem schwulen Studenten aus Saudi-Arabien, der im Studium nicht vorankam und von der Abschiebung bedroht war. Seinem Anwalt legte man nahe, ihn auf seine Homosexualität anzusprechen, da Kern des Problems offenbar sei, daß er damit nicht offen umging. Es erwies sich tatsächlich als das Richtige, und innerhalb von zwei Jahren legte der Student 18 fehlende Scheine mit "sehr gut" nach.
Auf die Frage aus dem Publikum, wie man den potenziell Betroffene erreichen könne, läuft Erichson wirklich zur Hochform auf: wir tabuisierten mit Rücksicht auf "kulturelle Vielfalt" viel mehr, als es eben in den entsprechenden Kulturkreisen selbst tabuisiert werde. Und gerade auch bei den Grünen zeige man sich immer so furchtbar politically correct. Man müsse immer die Probleme beim Namen nennen und die vorhandenen Strukturen nutzen. Indeed!
Aber bei diesem Höhepunkt bleibt es und bald schon folgt der traurige Schluß. Vom Islam will man eigentlich nichts wissen. Letztlich geht alles eben doch. Zwar warnt niemand eindringlich vor "Islamophobie" -das Wort fällt erstaunlicherweise kein einziges Mal, aber es versucht auch niemand nur annähernd eben den "archaischen" Strukturen auf den Grund zu gehen. Von den Hinrichtungen im Iran erfährt man freilich nichts. Natürlich referiert Schick auch nicht über katholische Ehrenmorde, die es in seiner Logik ja geben müsste. Aus dem Publikum aber kommt eine Bemerkung: Dieser Student aus Saudi-Arabien - die Abschiebung wäre sein Todesurteil gewesen, weil keine Chance. Darauf Schick wörtlich: "Äh..ja, dann schließe ich die Veranstaltung an der Stelle. Denn es gibt heute abend auch noch einige Partys, auf die einige wollen und wir können hier ja auch noch weiter trinken und uns unterhalten."
So kenne ich diese Partei. In diesem Sinne, mein lieber AK SchwuLes Grün: Party on!
Sonntag, 24. Juli 2011
Mit dem Ergebnis lässt sich leben
Gerade so hatte ich es geschafft, den Fernseher rechtzeitig einzuschalten. Ich kam vom Betriebsausflug nach Essen (inklusive Radtour nach Gelsenkirchen / Halde Rheinelbe) zurück und die Rückkehr war leicht verspätet, aber ich wollte doch das Spiel um den Supercup nicht verpassen.
Was zu sehen war, ist schnell nacherzählt: einen über die meisten Strecken spielerisch haushoch überlegenen BVB, der (mal wieder) seine Chancen nicht verwerten konnte. An einen Erfolg im Elfmeterschießen dürften die wenigsten Borussen wirklich geglaubt haben. Und daß Kevin gegen Schalke verschießen würde, war so klar wie Kloßbrühe.
Gegen Königsblau zu verlieren, ist immer bitter. Aber mit dieser "Niederlage" lässt sich wirklich leben, da schließe ich mich Jürgen Klopp und anderen Bloggern an. Das Ergebnis mag sehr ärgerlich sein, aber die Entwicklung der Mannschaft geht weiter in die richtige Richtung.
Was zu sehen war, ist schnell nacherzählt: einen über die meisten Strecken spielerisch haushoch überlegenen BVB, der (mal wieder) seine Chancen nicht verwerten konnte. An einen Erfolg im Elfmeterschießen dürften die wenigsten Borussen wirklich geglaubt haben. Und daß Kevin gegen Schalke verschießen würde, war so klar wie Kloßbrühe.
Gegen Königsblau zu verlieren, ist immer bitter. Aber mit dieser "Niederlage" lässt sich wirklich leben, da schließe ich mich Jürgen Klopp und anderen Bloggern an. Das Ergebnis mag sehr ärgerlich sein, aber die Entwicklung der Mannschaft geht weiter in die richtige Richtung.
Samstag, 2. Juli 2011
Verletzt und keine Besserung in Sicht
Drei Wochen Laufpause hätten eigentlich reichen sollen. Immerhin trage ich seit zwei Wochen Einlagen und der Fersensporn machte sich in den letzten Tagen nur sehr sporadisch bemerkbar. Gestern abend startete ich dann zu einem Dauerlauf über 8 km. Viel passieren, dachte ich, kann ja nicht.
So ab 3,5 km spürte ich dann einen leichten Schmerz. Der auch bis zum Ende nicht schlimmer wurde. Aber heute? Eben humpelte ich zum Bäcker. Ich kann kaum auftreten.
Das heißt: Die Wahrscheinlichkeit, daß ich dieses Jahr zum Marathon antreten kann, liegt bei maximal 80%. Und das dürfte sehr optimistisch geschätzt sein. Und dabei liefen die Monate März, April und Mai trainingsmäßig so gut, daß es dieses Jahr richtig hätte krachen können, wenn ich das Programm nahtlos fortgesetzt hätte. Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben.
Die Art Verletzung ist auch so ziemlich die Allerdümmste, die einem Läufer passieren kann. Erkältungen sind nach Tagen wieder vorbei. Und bei Brüchen oder Bänderrissen ist das Ende absehbar, selbst wenn die Heilung viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber das hier? Selbst wenn ich in einem Monat wieder normal weitermachen kann, kommen die Schmerzen bei nem Wochenumfang von im Schnitt 75 km doch nach einer Weile vielleicht ganz gerne wieder zurück.
Ich werde mich jetzt erstmal aufs Rennrad verlegen. Ergänzt um die ein oder andere Einheit Schwimmen. Und auf andere Zeiten warten.
Dennoch: Wenn ich in meinem neuen Job nicht alle Hände voll zu tun hätte, würde ich jetzt vollständig durchdrehen.
So ab 3,5 km spürte ich dann einen leichten Schmerz. Der auch bis zum Ende nicht schlimmer wurde. Aber heute? Eben humpelte ich zum Bäcker. Ich kann kaum auftreten.
Das heißt: Die Wahrscheinlichkeit, daß ich dieses Jahr zum Marathon antreten kann, liegt bei maximal 80%. Und das dürfte sehr optimistisch geschätzt sein. Und dabei liefen die Monate März, April und Mai trainingsmäßig so gut, daß es dieses Jahr richtig hätte krachen können, wenn ich das Programm nahtlos fortgesetzt hätte. Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben.
Die Art Verletzung ist auch so ziemlich die Allerdümmste, die einem Läufer passieren kann. Erkältungen sind nach Tagen wieder vorbei. Und bei Brüchen oder Bänderrissen ist das Ende absehbar, selbst wenn die Heilung viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber das hier? Selbst wenn ich in einem Monat wieder normal weitermachen kann, kommen die Schmerzen bei nem Wochenumfang von im Schnitt 75 km doch nach einer Weile vielleicht ganz gerne wieder zurück.
Ich werde mich jetzt erstmal aufs Rennrad verlegen. Ergänzt um die ein oder andere Einheit Schwimmen. Und auf andere Zeiten warten.
Dennoch: Wenn ich in meinem neuen Job nicht alle Hände voll zu tun hätte, würde ich jetzt vollständig durchdrehen.
Donnerstag, 23. Juni 2011
Irgendwann
Doch irgendwann dann
Wenn deine Enttäuschungen ausgehen
Du ohne Sieg die letzte Schlacht überstehst
Du mit dem Druck auf deiner Seele zu spielen beginnst
Doch irgendwann dann
Wenn sie die vielen Jahre dich
Überrollt hintergangen betrogen
Verletzt und vergessen haben
Deine Tage dann eine neue Sprache sprechen
Deine Narben schon wieder verblassen
Deine unerfüllten Träume nicht mehr wehtun
Du lächelnd deine Ahnung vom Glück wiederentdeckst
Wenn deine Enttäuschungen ausgehen
Du ohne Sieg die letzte Schlacht überstehst
Du mit dem Druck auf deiner Seele zu spielen beginnst
Doch irgendwann dann
Wenn sie die vielen Jahre dich
Überrollt hintergangen betrogen
Verletzt und vergessen haben
Deine Tage dann eine neue Sprache sprechen
Deine Narben schon wieder verblassen
Deine unerfüllten Träume nicht mehr wehtun
Du lächelnd deine Ahnung vom Glück wiederentdeckst
Dienstag, 14. Juni 2011
Die schwarz-gelbe Regierung - gebraucht für die grüne Wende
Ulrich Beck sieht die Deutschen auf dem energiepolitisch richtigen Weg:
Einen so schnellen Ausstiegskurs wie Deutschland fährt keine andere Industrienation. Ist das nicht doch übertriebene Panik? Nein. Es ist nicht deutsche Angst. It’s the economy, stupid! Kernenergie wird auf Dauer teurer, erneuerbare billiger. Vor allem aber gilt: Wer weiter sämtliche Optionen offen lässt, wird nicht investieren. Dann schafft Deutschland die Energiewende nicht.
Ermöglichen konnte diesen radikalen Bruch freilich nur Schwarz-Gelb:
Nur eine wirtschaftsnahe, konservative Regierung kann eine solche Energiewende vollziehen, weil sie die lautesten Gegner dafür in den eigenen Reihen hat.
Die Bundesregierung ist weder konservativ noch durch größere Wirtschaftsnähe charakterisiert als ihre beiden Vorgängerregierungen. Aber in einem hat der Lieblingssoziologe des deutschen Feuilletons ohne Zweifel recht: So wie die Rot-Grün einberufen wurde, um den Angriff auf Jugoslawien und die Agenda 2010 durchzusetzen, so war die "bürgerliche" Regierung Merkel für die grüne Wende vonnöten. Fukushima hin, Laufzeitverlängerung her. Der einzige Sinn und Zweck dieser Regierung war der Atomausstieg.
Einen so schnellen Ausstiegskurs wie Deutschland fährt keine andere Industrienation. Ist das nicht doch übertriebene Panik? Nein. Es ist nicht deutsche Angst. It’s the economy, stupid! Kernenergie wird auf Dauer teurer, erneuerbare billiger. Vor allem aber gilt: Wer weiter sämtliche Optionen offen lässt, wird nicht investieren. Dann schafft Deutschland die Energiewende nicht.
Ermöglichen konnte diesen radikalen Bruch freilich nur Schwarz-Gelb:
Nur eine wirtschaftsnahe, konservative Regierung kann eine solche Energiewende vollziehen, weil sie die lautesten Gegner dafür in den eigenen Reihen hat.
Die Bundesregierung ist weder konservativ noch durch größere Wirtschaftsnähe charakterisiert als ihre beiden Vorgängerregierungen. Aber in einem hat der Lieblingssoziologe des deutschen Feuilletons ohne Zweifel recht: So wie die Rot-Grün einberufen wurde, um den Angriff auf Jugoslawien und die Agenda 2010 durchzusetzen, so war die "bürgerliche" Regierung Merkel für die grüne Wende vonnöten. Fukushima hin, Laufzeitverlängerung her. Der einzige Sinn und Zweck dieser Regierung war der Atomausstieg.
Montag, 13. Juni 2011
Auswirkungen einer möglichen Zahlungsunfähigkeit der USA
Allmählich mehren sich doch die Akteure, die mit dem Schlimmsten rechnen. Welche Auswirkungen hätte eigentlich eine Zahlungsunfähigkeit der USA?
Langfrisitg eine ganz gravierende Folge für die Rückzahlung von Verbindlichkeiten. Derzeit geht der Markt (trotz obiger Meldung) davon aus, daß es die Vereinigten Staaten nicht zur Insolvenz kommen lassen. Würde der Kongreß sich jedoch einer dafür notwendigen Gesetzesänderung verschließen, wäre der Markt widerlegt und zwar dauerhaft. Was einmal passiert ist, kann jederzeit wieder passieren. Eine einmalige Zahlungsunfähigkeit würde die grundsätzliche Bewertung der Solvenz der USA für die Zukunft fundamental verändern.
That is something to think about.
Nochmal zum Hintergrund: Die USA haben bereits am 16. Mai mit einem Schuldenstand die gesetzliche Obergrenze erreicht. Das Finanzministerium darf keine neuen Schulden aufnehmen. Mit Hilfe von Sondermaßnahmen kann das Ministerium eigenen Angaben zufolge sich noch bis zum 2. August mit Liquidität versorgen, um laufende Rechnungen zu begleichen. Bis dahin müßte der Kongreß die Schuldenobergrenze anheben.
Eine Erhöhung der Schuldenobergrenze ist sehr unpopulär. Einer Gallup-Umfrage von Anfang Mai zufolge sprechen sich 47 Prozent der Amerikaner gegen eine solche Gesetzesänderung aus, während 34 Prozent angeben, über das thema nicht ausreichend informiert zu sein. Auch deshalb schlägt die Opposition aus diesem Thema politisches Kapital.
Dass es nicht rechtzeitig gelingen könnte, die Schuldenobergrenze anzuheben, gilt Marktbeobachtern noch immer als unwahrscheinlich. Die Renditen von Staatsanleihen in den USA müßten sonst viel höher sein als sie derzeit sind. Der 2. August dürfte von Finanzminister Geithner so gewählt sein, dass man sich in Wahrheit noch 2 bis 3 Wochen länger wird über Wasser halten können.
Ich sehe derzeit keinen Grund, die Lage entspannt zu betrachten. Sie, lieber Leser, sagen sich vielleicht: Die Republikaner werden doch ihr Land nicht vor die Wand fahren. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. In Washington D.C. sind die politischen Gegensätze derzeit zu groß. Es gibt ein Risiko, daß der worst case eintritt, und dieses Risiko ist deutlich größer Null.
Langfrisitg eine ganz gravierende Folge für die Rückzahlung von Verbindlichkeiten. Derzeit geht der Markt (trotz obiger Meldung) davon aus, daß es die Vereinigten Staaten nicht zur Insolvenz kommen lassen. Würde der Kongreß sich jedoch einer dafür notwendigen Gesetzesänderung verschließen, wäre der Markt widerlegt und zwar dauerhaft. Was einmal passiert ist, kann jederzeit wieder passieren. Eine einmalige Zahlungsunfähigkeit würde die grundsätzliche Bewertung der Solvenz der USA für die Zukunft fundamental verändern.
That is something to think about.
Nochmal zum Hintergrund: Die USA haben bereits am 16. Mai mit einem Schuldenstand die gesetzliche Obergrenze erreicht. Das Finanzministerium darf keine neuen Schulden aufnehmen. Mit Hilfe von Sondermaßnahmen kann das Ministerium eigenen Angaben zufolge sich noch bis zum 2. August mit Liquidität versorgen, um laufende Rechnungen zu begleichen. Bis dahin müßte der Kongreß die Schuldenobergrenze anheben.
Eine Erhöhung der Schuldenobergrenze ist sehr unpopulär. Einer Gallup-Umfrage von Anfang Mai zufolge sprechen sich 47 Prozent der Amerikaner gegen eine solche Gesetzesänderung aus, während 34 Prozent angeben, über das thema nicht ausreichend informiert zu sein. Auch deshalb schlägt die Opposition aus diesem Thema politisches Kapital.
Dass es nicht rechtzeitig gelingen könnte, die Schuldenobergrenze anzuheben, gilt Marktbeobachtern noch immer als unwahrscheinlich. Die Renditen von Staatsanleihen in den USA müßten sonst viel höher sein als sie derzeit sind. Der 2. August dürfte von Finanzminister Geithner so gewählt sein, dass man sich in Wahrheit noch 2 bis 3 Wochen länger wird über Wasser halten können.
Ich sehe derzeit keinen Grund, die Lage entspannt zu betrachten. Sie, lieber Leser, sagen sich vielleicht: Die Republikaner werden doch ihr Land nicht vor die Wand fahren. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. In Washington D.C. sind die politischen Gegensätze derzeit zu groß. Es gibt ein Risiko, daß der worst case eintritt, und dieses Risiko ist deutlich größer Null.
Freitag, 10. Juni 2011
Zum Wettkampf wieder mal verletzt
Normalerweise bin ich wenige Tage vorm Wettkampf erkältet. Vorm Marathon breche ich mir auch schon mal das Radiusköpfchen im rechten Ellbogen.
Mitten in der Qualitätsphase meines Saisonplanes ist es wieder soweit. Am kommenden Samstag wollte ich den zweiten Wettkampf für dieses Jahr antreten ud seit letzter Woche plagen mich Schmerzen im rechten Fuß. Der Verdacht hat sich inzwischen bestätigt: Spitzer unterer Fersensporn. Da ist jegliche Laufbelastung natürlich kontraproduktiv.
Das hat man davon, wenn man jahrelang zu wenig oder öfter auch gar nicht dehnt.
Freilich könnte ich gegen den Schmerz anrennen, aber das würde vielleicht dazu beitragen, daß die ganze Sache chronisch wird. Immerhin sind es nur noch 16 Wochen bis zum Köln-Marathon und nächste Woche wollte ich mein Programm dafür starten. Je näher der Saisonhöhepunkt rückt, umso weniger kann ich mir längere Aussetzer erlauben.
Nach 2009 und 2010 fällt der Brundtland Citylauf Viernheim wohl also für mich auch dieses Jahr flach. So ein Mist!
Mitten in der Qualitätsphase meines Saisonplanes ist es wieder soweit. Am kommenden Samstag wollte ich den zweiten Wettkampf für dieses Jahr antreten ud seit letzter Woche plagen mich Schmerzen im rechten Fuß. Der Verdacht hat sich inzwischen bestätigt: Spitzer unterer Fersensporn. Da ist jegliche Laufbelastung natürlich kontraproduktiv.
Das hat man davon, wenn man jahrelang zu wenig oder öfter auch gar nicht dehnt.
Freilich könnte ich gegen den Schmerz anrennen, aber das würde vielleicht dazu beitragen, daß die ganze Sache chronisch wird. Immerhin sind es nur noch 16 Wochen bis zum Köln-Marathon und nächste Woche wollte ich mein Programm dafür starten. Je näher der Saisonhöhepunkt rückt, umso weniger kann ich mir längere Aussetzer erlauben.
Nach 2009 und 2010 fällt der Brundtland Citylauf Viernheim wohl also für mich auch dieses Jahr flach. So ein Mist!
Mittwoch, 8. Juni 2011
Der letzte Liberale
Sie nennen ihn den "letzten Liberalen." Den Unbequemen. Ich meine den ostwestfälischen FDP-Finanzexperten, der regelmäßig auf den Tisch haut. Und dessen Krawalle die Medien (besonders das Handelsblatt) immer wieder gerne aufgreifen.
Now what´s the deal with this guy named Schäffler? Ich nehme mal die letzte Wortmeldung. Die Idee mit dem Euro-Austritt Griechenlands ist ja inzwischen Asbach. Lief bei BILD und Professor Unsinn vom IFO-Institut schon im Frühjahr letzten Jahres. Warum empfiehlt eigentlich niemand den Bundesländern, die im Länderfinanzausgleich besonders viel empfangen, den Austritt aus der BRD-Zone? Okay, die Bundesrepublik ist ein souveräner Staat, das ist was ganz anderes. Aber ist eine Währungsunion nicht auf Dauer angelegt? Oder ist eine Währungsunion ein System fester Wechselkurse, aus dem man nach Belieben ausscheren kann? Zu letzterem würde die Währungsunion spätestens dann, wenn das erste Land die Union verlässt. Die Märkte würden sofort auf weitere Austritte spekulieren. Das mag letzten Endes tatsächlich eine "Rettung des Euro" sein ,von der Frank Schäffler spricht, nur ist es eben gleichzeitig die Aufgabe der Idee, die mit dem Euro ursprünglich verbunden war. Das sollte man dann eben auch dazu sagen.
Auch ich sehe die Europäische Union übrigens als eine Union an, die ein Bund souveräner Staaten sein sollte. Da diskutieren wir aber schon auf einer ganz anderen Ebene. Ein Euro-Austritt Griechenlands jedenfalls ist keine unter verschiedenen Optionen gleichwertige, die für die Rettung der Währungsunion als solche die sinnvollste wäre.
Damit komme ich mal wieder zur Person zurück. Frank Schäffler ist so etwas wie der Peter Gauweiler der FDP, eine Hoffnung für die Enttäuschten aus dem FDP-Umfeld, für die liberalen Liberalen oder zumindest die, die sich dafür halten. Die Frage ist eben nur, wieviel politische Substanz sich eigentlich hinter denen verbirgt, die in ihren Partei genau diese Hoffnung für die Enttäuschten an der Basis verkörpern. Den Anschein von Prinzipientreue versucht dieser Politikertypus ja hauptsächlich dadurch zu erwecken, daß er als Krawall-Heini auftritt. Und bei ihm bleibt eben unklar, wie die Umsetzung seiner (scheinbar radikalen) Vorschläge eigentlich aussehen soll.
Now what´s the deal with this guy named Schäffler? Ich nehme mal die letzte Wortmeldung. Die Idee mit dem Euro-Austritt Griechenlands ist ja inzwischen Asbach. Lief bei BILD und Professor Unsinn vom IFO-Institut schon im Frühjahr letzten Jahres. Warum empfiehlt eigentlich niemand den Bundesländern, die im Länderfinanzausgleich besonders viel empfangen, den Austritt aus der BRD-Zone? Okay, die Bundesrepublik ist ein souveräner Staat, das ist was ganz anderes. Aber ist eine Währungsunion nicht auf Dauer angelegt? Oder ist eine Währungsunion ein System fester Wechselkurse, aus dem man nach Belieben ausscheren kann? Zu letzterem würde die Währungsunion spätestens dann, wenn das erste Land die Union verlässt. Die Märkte würden sofort auf weitere Austritte spekulieren. Das mag letzten Endes tatsächlich eine "Rettung des Euro" sein ,von der Frank Schäffler spricht, nur ist es eben gleichzeitig die Aufgabe der Idee, die mit dem Euro ursprünglich verbunden war. Das sollte man dann eben auch dazu sagen.
Auch ich sehe die Europäische Union übrigens als eine Union an, die ein Bund souveräner Staaten sein sollte. Da diskutieren wir aber schon auf einer ganz anderen Ebene. Ein Euro-Austritt Griechenlands jedenfalls ist keine unter verschiedenen Optionen gleichwertige, die für die Rettung der Währungsunion als solche die sinnvollste wäre.
Damit komme ich mal wieder zur Person zurück. Frank Schäffler ist so etwas wie der Peter Gauweiler der FDP, eine Hoffnung für die Enttäuschten aus dem FDP-Umfeld, für die liberalen Liberalen oder zumindest die, die sich dafür halten. Die Frage ist eben nur, wieviel politische Substanz sich eigentlich hinter denen verbirgt, die in ihren Partei genau diese Hoffnung für die Enttäuschten an der Basis verkörpern. Den Anschein von Prinzipientreue versucht dieser Politikertypus ja hauptsächlich dadurch zu erwecken, daß er als Krawall-Heini auftritt. Und bei ihm bleibt eben unklar, wie die Umsetzung seiner (scheinbar radikalen) Vorschläge eigentlich aussehen soll.
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Donnerstag, 2. Juni 2011
It´s our economists, stupid!!
Deutschland tut sich schwer damit, seine Ökonomen in internationalen Institutionen oben zu platzieren. Wolfgang Münchau sieht diesen Umstand in der Isolation der deutschen VWL begründet.
Dies erkenne man z.B. an der religiös gefärbten Rhetorik deutscher Ökonomen. Wenn vom "Sündenfall der EZB" die Rede sei. Und in Deutschland besonders beliebte Begriffe wie "Ordnungspolitik" ließen sich oftmals kaum übersetzen. Deutsche Ökonomen sprächen also eine Sprache, die im Ausland nicht verstanden werde.
Die einzige internationale Strömung, die in Deutschland noch ankam, sei der Monetarismus mit seinen leicht nachvollziehbaren Regeln. Doch selbst "echte Monetaristen" gebe es in Deutschland kaum. Die nämlich hätten in der Finanzkrise für eine Nullzinspolitik mit quantitativer Lockerung plädieren müssen.
Es ist aus meiner Sicht richtig, daß die Volkwirtschaftslehre nach 1945 einen Sonderweg gegangen ist, der in der Lehre allerdings in den 1980er Jahren geändert wurde. Seither erfolgten erste Ansätze einer Anpassung an internationale Standards. Ich erinnere daran, daß inmitten der Finanzkrise deutsche Ökonomen gerade um die Ausrichtung ihres Faches heftig stritten. Ich denke, die Veränderungen auf diesem Gebiet sind schon viel weiter, als man gemeinhin denkt. Beispielsweise wäre ich mir gar nicht sicher, ob VWL-Absolventen der Uni Mannheim heute noch den Unterschied zwischen "Ordnungspolitik" und "Prozeßpolitik" erklären könnten. Die Dogmatiker, die Münchau vor Augen hat, sterben aus.
Dies erkenne man z.B. an der religiös gefärbten Rhetorik deutscher Ökonomen. Wenn vom "Sündenfall der EZB" die Rede sei. Und in Deutschland besonders beliebte Begriffe wie "Ordnungspolitik" ließen sich oftmals kaum übersetzen. Deutsche Ökonomen sprächen also eine Sprache, die im Ausland nicht verstanden werde.
Die einzige internationale Strömung, die in Deutschland noch ankam, sei der Monetarismus mit seinen leicht nachvollziehbaren Regeln. Doch selbst "echte Monetaristen" gebe es in Deutschland kaum. Die nämlich hätten in der Finanzkrise für eine Nullzinspolitik mit quantitativer Lockerung plädieren müssen.
Es ist aus meiner Sicht richtig, daß die Volkwirtschaftslehre nach 1945 einen Sonderweg gegangen ist, der in der Lehre allerdings in den 1980er Jahren geändert wurde. Seither erfolgten erste Ansätze einer Anpassung an internationale Standards. Ich erinnere daran, daß inmitten der Finanzkrise deutsche Ökonomen gerade um die Ausrichtung ihres Faches heftig stritten. Ich denke, die Veränderungen auf diesem Gebiet sind schon viel weiter, als man gemeinhin denkt. Beispielsweise wäre ich mir gar nicht sicher, ob VWL-Absolventen der Uni Mannheim heute noch den Unterschied zwischen "Ordnungspolitik" und "Prozeßpolitik" erklären könnten. Die Dogmatiker, die Münchau vor Augen hat, sterben aus.
Montag, 2. Mai 2011
Deutscher Meister ist nur der BVB!
Es kam also dann doch ganz anders. Und ich kann es nach wie vor mit Worten nicht beschreiben, wie sich das anfühlt. Ich bin auch nach mehr als 48 Stunden noch lange nicht wieder "runtergekommen."
Und deshalb frage ich: Wozu Drogen nehmen, wenn es doch Borussia Dortmund gibt?
Und deshalb frage ich: Wozu Drogen nehmen, wenn es doch Borussia Dortmund gibt?
Sonntag, 24. April 2011
Natürliche Angst
Worte der Weisheit:
Denn die Huflahmen sind zu Hause in letzter Zeit gar nicht so schlecht und die Geschichte „18. schlägt 1.“ ist eigentlich zu schön um die sie nicht zu erzählen.
..gesprochen vor 24 Stunden, 10 Stunden vor einer bitteren, unverdienten und mehr als unglücklichen Niederlage. Ich fühle mich heute fast so, als wäre ich durchs Examen gefallen.
Wenn auch die Wahrscheinlichkeit, daß die Mannschaft die Meisterschaft noch vergeigt, recht gering ist, so ist die Angst vor eben dieser Situation wohl doch sehr natürlich. Klar: Die Mannschaft hat gestern in der zweiten Halbzeit wieder grandios aufgespielt und war über weite Strecken nur so vom Pech verfolgt. Aber es ist eben doch davon auszugehen, daß dieses Pech sich auch in den verbleibenden drei Spielen stellenweise zeigen wird.
Dieses Osterwochenende ist der Zeitpunkt, an den ich Mitte Mai hoffentlich lächelnd zurückdenken werde. Mit der Erkenntnis, daß man sich doch ganz umsonst einen Kopf gemacht hat.
Denn die Huflahmen sind zu Hause in letzter Zeit gar nicht so schlecht und die Geschichte „18. schlägt 1.“ ist eigentlich zu schön um die sie nicht zu erzählen.
..gesprochen vor 24 Stunden, 10 Stunden vor einer bitteren, unverdienten und mehr als unglücklichen Niederlage. Ich fühle mich heute fast so, als wäre ich durchs Examen gefallen.
Wenn auch die Wahrscheinlichkeit, daß die Mannschaft die Meisterschaft noch vergeigt, recht gering ist, so ist die Angst vor eben dieser Situation wohl doch sehr natürlich. Klar: Die Mannschaft hat gestern in der zweiten Halbzeit wieder grandios aufgespielt und war über weite Strecken nur so vom Pech verfolgt. Aber es ist eben doch davon auszugehen, daß dieses Pech sich auch in den verbleibenden drei Spielen stellenweise zeigen wird.
Dieses Osterwochenende ist der Zeitpunkt, an den ich Mitte Mai hoffentlich lächelnd zurückdenken werde. Mit der Erkenntnis, daß man sich doch ganz umsonst einen Kopf gemacht hat.
Samstag, 19. März 2011
Widersprüche in der Libyen-Politik
Obama sagt: "Die Vereinigten Staaten werden keine Bodentruppen nach Libyen schicken. Und wir werden keine Gewalt über ein genau definiertes Ziel, insbesondere den Schutz von Zivilisten, hinaus anwenden.
Diese beiden Sätze stehen in ganz offensichtlichem Widerspruch zueinander. Wie Ezra Klein bemerkt: Wenn der Schutz von Zivilisten das genau bestimmte Ziel ist, dann wird man früher oder später wohl Bodentruppen benötigen. Wenn der Nicht-Einsatz von Bodentruppen das genau bestimmte Ziel ist, muß einem das Leben von Zivilisten früher oder später egal sein.
Merkel sagt, die Enthaltung Deutschlands im UN-Sicherheitsrat sei nicht mit Neutralität zu verwechseln. Die Ziele der Resolution teile man uneingeschränkt.
Diese beiden Sätze stehen in offenkundigem Widerspruch zueinander. Neutralität wäre eine legitime Position. Aber ein Land wie die Bundesrepublik Deutschland kann nicht die Ziele einer Resolution uneingeschränkt teilen ohne dafür gerade zu stehen.
Es geht um einen militärischen Einsatz, also um die äußerste Entscheidung, die sich politisch treffen läßt. Weder die USA noch Deutschland wissen bei dieser Entscheidung, was sie dabei eigentlich gerade tun.
Diese beiden Sätze stehen in ganz offensichtlichem Widerspruch zueinander. Wie Ezra Klein bemerkt: Wenn der Schutz von Zivilisten das genau bestimmte Ziel ist, dann wird man früher oder später wohl Bodentruppen benötigen. Wenn der Nicht-Einsatz von Bodentruppen das genau bestimmte Ziel ist, muß einem das Leben von Zivilisten früher oder später egal sein.
Merkel sagt, die Enthaltung Deutschlands im UN-Sicherheitsrat sei nicht mit Neutralität zu verwechseln. Die Ziele der Resolution teile man uneingeschränkt.
Diese beiden Sätze stehen in offenkundigem Widerspruch zueinander. Neutralität wäre eine legitime Position. Aber ein Land wie die Bundesrepublik Deutschland kann nicht die Ziele einer Resolution uneingeschränkt teilen ohne dafür gerade zu stehen.
Es geht um einen militärischen Einsatz, also um die äußerste Entscheidung, die sich politisch treffen läßt. Weder die USA noch Deutschland wissen bei dieser Entscheidung, was sie dabei eigentlich gerade tun.
Dienstag, 8. März 2011
Kein Terror nirgends
Über die mediale Reaktion auf den Terroranschlag am Frankfurter Flughafen stellt Gideon Böss richtig fest:
Die ganze Empörung und Abscheu, die eine solche Tat eigentlich auslösen müsste, zog stattdessen der Innenminister mit seiner harmlosen Wulff-Gegenrede auf sich. Was Friedrich in Berlin sagt, ist offenbar für viele Politiker das Problem, nicht, dass Arid U. „Allahu Akbar!“ brüllend in Frankfurt Menschen ermordet. Auch eine Prioritätensetzung.
Die ganze Empörung und Abscheu, die eine solche Tat eigentlich auslösen müsste, zog stattdessen der Innenminister mit seiner harmlosen Wulff-Gegenrede auf sich. Was Friedrich in Berlin sagt, ist offenbar für viele Politiker das Problem, nicht, dass Arid U. „Allahu Akbar!“ brüllend in Frankfurt Menschen ermordet. Auch eine Prioritätensetzung.
Dienstag, 1. März 2011
Borussia Dortmund - emotional am Höhepunkt
Mir geht es sehr ähnlich:
Wie ein Pawlowscher Hund läuft mir der Sabber aus dem Mund, wenn ich Spieler in schwarz und gelb sehe.
Und ich glaube selbst bereits emotional am Höhepunkt zu sein. Das Spiel gegen Bayern, vor dem ich tagelang gebibbert habe, hat mich so in Ekstase versetzt, daß eigentlich keine Steigerung mehr möglich sein wird.
Aber in allen Zeiten gilt: Nur der BVB!!
Wie ein Pawlowscher Hund läuft mir der Sabber aus dem Mund, wenn ich Spieler in schwarz und gelb sehe.
Und ich glaube selbst bereits emotional am Höhepunkt zu sein. Das Spiel gegen Bayern, vor dem ich tagelang gebibbert habe, hat mich so in Ekstase versetzt, daß eigentlich keine Steigerung mehr möglich sein wird.
Aber in allen Zeiten gilt: Nur der BVB!!
Mittwoch, 16. Februar 2011
Wettkampfplanung 2011
Nachdem ich im Januar krankheitsbedingt es mal gerade auf zwei Trainigseinheiten mit insgesamt 15,5 km gebracht hatte, stieg ich am 12. Februar wieder ins Laufen und konnte allein in der Woche drauf gut 50 km abarbeiten. Noch habe ich mit Intervalltraining nicht wieder angefangen und auch der Trainingsplan, der ab dem 1. März gelten soll, muß überhaupt erst noch geschrieben werden. Doch ist es an der Zeit schon mal eine grobe Aufstellung der für 2011 geplanten Wettkämpfe zu machen. Mit Ausnahme des Marathonlaufes in München gleicht das Programm dem der vergangenen Jahre.
9. April Sandhofen (Mannheim) Straßenlauf 10 km
14. Mai Grünstadt Stadtlauf 10 km
11. Juni Brundtlandlauf Viernheim 10 km
6. August Sommernachtslauf Bellheim 25 km
27. August Straßenlauf Mannheim-Rheinau 10 km
11. September Golfparklauf St. Leon-Rot HM 21,1 km
9. Oktober Medien-Marathon München 42,195 km
31. Dezember Silvesterlauf Schifferstadt 10 km
Der tatsächliche Verlauf des Jahres wird sich sicherlich in Abhängigkeit von beruflichen Veränderungen, Krankheiten und Verletzungen, neuen Ideen oder spontanen Einfällen meines Wettkampfpartners, mit dem ich seit neun Jahren Marathon laufe, verändern. Hauptsache, ich erreiche meine Ziele für 2011: wieder 42er Zeiten auf 10 km und Marathon unter 03:30.
(veröffentlicht Freitag, 25. Februar)
9. April Sandhofen (Mannheim) Straßenlauf 10 km
14. Mai Grünstadt Stadtlauf 10 km
11. Juni Brundtlandlauf Viernheim 10 km
6. August Sommernachtslauf Bellheim 25 km
27. August Straßenlauf Mannheim-Rheinau 10 km
11. September Golfparklauf St. Leon-Rot HM 21,1 km
9. Oktober Medien-Marathon München 42,195 km
31. Dezember Silvesterlauf Schifferstadt 10 km
Der tatsächliche Verlauf des Jahres wird sich sicherlich in Abhängigkeit von beruflichen Veränderungen, Krankheiten und Verletzungen, neuen Ideen oder spontanen Einfällen meines Wettkampfpartners, mit dem ich seit neun Jahren Marathon laufe, verändern. Hauptsache, ich erreiche meine Ziele für 2011: wieder 42er Zeiten auf 10 km und Marathon unter 03:30.
(veröffentlicht Freitag, 25. Februar)
Dienstag, 8. Februar 2011
Die radikale deutsche Linke nach 1989
Wenn ich meinen Lesern derzeit irgendein Sachbuch ans Herz legen kann, dann ist es Jan Gerbers Buch "Nie wieder Deutschland? Die Linke im Zusammenbruch des Sozialismus" . Wer sich ein bißchen für die Geschichte der radikalen Linken in Deutschland und der innerlinken Auseinandersetzungen in den letzten Jahrzehnten interessiert, kommt an Gerbers Buch nicht vorbei.
Als die Ereignisse von 1989/90 der sich bereits im Niedergang befindlichen Linken den ideologischen Bezugsrahmen entzog, konnten Beobachter mit Fug und Recht davon ausgehen, daß in wenigen Jahren die Linke als solche verschwinden würde. Die verschiedenen Fraktionen der auseinanderfallenden Linken, die die Wiedervereinigung aus unterschiedlichen Gründen ablehnten, befanden sich zwischen Neuorientierung und Zusammenbruch. Wenige Monate nach der Wiedervereinigung machten sie in der Auseinandersetzung über den zweiten Golfkrieg ihre Gegensätze deutlich. Die Zeit zwischen dem Fall der Mauer und dem Golfkrieg 1991, in der die Grundlagen für die Auseinandersetzungen der außerparlamentarischen Linken in den letzten beiden Jahrzenten gelegt wurden, bildet den Kern der Arbeit. Gerber zeichnet die Entwicklung sämtlicher Gruppierungen und Grüppchen akribisch nach und geht der Frage nach, warum die Restlinke auf 1989 so reagierte, wie sie reagierte.
Der Autor hofft, einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, die Schwierigkeiten und Probleme "besser begreifen zu können, mit denen sich konfrontiert sieht, wer unter den gegenwärtigen Bedingungen - und gegen den allgemeinen postmodernen, kommunitaristischen und kulturrealtivistischen Trend auch und gerade innerhalb der Linken - an den Prämissen der Aufklärung festhalten will." Meiner Meinung nach erfüllt das Resultat diese Hoffnung.
Donnerstag, 3. Februar 2011
Freitag, 14. Januar 2011
Marathon und Arbeit
Günter Herburger auf die Frage, ob man den Marathonlauf als Ausdruck protestantischer Arbeitsethik verstehen könne:
Marathon an die Arbeit anzuschließen ist typisch deutsch. Franzosen absolvieren
die irrsten Läufe, doch ein Arbeitsethos ist nicht dabei, kein Calvin oder
Schreber. Es ist Abenteuer, vor allem Freiheit, ein schöner, zugleich
gefährlicher Zustand, vor dem viele zurückscheuen.
Samstag, 8. Januar 2011
Mittwoch, 5. Januar 2011
"Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit"
Wolfgang Münchau spricht ein großes Wort gelassen aus:
Wettbewerbsfähigkeit zum Beispiel ist ein betriebswirtschaftliches Konzept, weil Wettbewerb in Märkten stattfindet und Unternehmen in diesen Märkten konkurrieren. Das gilt aber nicht mehr für Länder. Es gibt keinen Markt, auf dem Deutschland gegen Frankreich spielt. Internationale volkswirtschaftliche Beziehungen sind kein Fußballturnier.
Wie wahr. Daran bitte künftig immer denken, wenn wieder mal von "Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit" die Rede ist.
Wettbewerbsfähigkeit zum Beispiel ist ein betriebswirtschaftliches Konzept, weil Wettbewerb in Märkten stattfindet und Unternehmen in diesen Märkten konkurrieren. Das gilt aber nicht mehr für Länder. Es gibt keinen Markt, auf dem Deutschland gegen Frankreich spielt. Internationale volkswirtschaftliche Beziehungen sind kein Fußballturnier.
Wie wahr. Daran bitte künftig immer denken, wenn wieder mal von "Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit" die Rede ist.
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