Montag, 13. Juni 2011

Auswirkungen einer möglichen Zahlungsunfähigkeit der USA

Allmählich mehren sich doch die Akteure, die mit dem Schlimmsten rechnen. Welche Auswirkungen hätte eigentlich eine Zahlungsunfähigkeit der USA?

Langfrisitg eine ganz gravierende Folge für die Rückzahlung von Verbindlichkeiten. Derzeit geht der Markt (trotz obiger Meldung) davon aus, daß es die Vereinigten Staaten nicht zur Insolvenz kommen lassen. Würde der Kongreß sich jedoch einer dafür notwendigen Gesetzesänderung verschließen, wäre der Markt widerlegt und zwar dauerhaft. Was einmal passiert ist, kann jederzeit wieder passieren. Eine einmalige Zahlungsunfähigkeit würde die grundsätzliche Bewertung der Solvenz der USA für die Zukunft fundamental verändern.

That is something to think about.

Nochmal zum Hintergrund: Die USA haben bereits am 16. Mai mit einem Schuldenstand die gesetzliche Obergrenze erreicht. Das Finanzministerium darf keine neuen Schulden aufnehmen. Mit Hilfe von Sondermaßnahmen kann das Ministerium eigenen Angaben zufolge sich noch bis zum 2. August mit Liquidität versorgen, um laufende Rechnungen zu begleichen. Bis dahin müßte der Kongreß die Schuldenobergrenze anheben.

Eine Erhöhung der Schuldenobergrenze ist sehr unpopulär. Einer Gallup-Umfrage von Anfang Mai zufolge sprechen sich 47 Prozent der Amerikaner gegen eine solche Gesetzesänderung aus, während 34 Prozent angeben, über das thema nicht ausreichend informiert zu sein. Auch deshalb schlägt die Opposition aus diesem Thema politisches Kapital.

Dass es nicht rechtzeitig gelingen könnte, die Schuldenobergrenze anzuheben, gilt Marktbeobachtern noch immer als unwahrscheinlich. Die Renditen von Staatsanleihen in den USA müßten sonst viel höher sein als sie derzeit sind. Der 2. August dürfte von Finanzminister Geithner so gewählt sein, dass man sich in Wahrheit noch 2 bis 3 Wochen länger wird über Wasser halten können.

Ich sehe derzeit keinen Grund, die Lage entspannt zu betrachten. Sie, lieber Leser, sagen sich vielleicht: Die Republikaner werden doch ihr Land nicht vor die Wand fahren. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. In Washington D.C. sind die politischen Gegensätze derzeit zu groß. Es gibt ein Risiko, daß der worst case eintritt, und dieses Risiko ist deutlich größer Null.

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