Freitag, 25. Juli 2008

A fellow citizen of the world


Zwei Reaktionen auf die Obama-Rede aus der Blogosphäre:



"Dass tausende möglicherweise antiamerikanisch denkende Deutsche die
Requisiten einer inneramerikanischen Medienschlacht sind, ruft die tatsächlichen
Verhältnisse ins Gedächtnis."



"Obama sprach ganz ähnliche oder sogar die selben Sätze, die auch der
amtierende Präsident Bush von sicht gibt. Dennoch waren gestern 200 000 Menschen
trunken vor Glück."

Ich war zum x-ten Male beeindruckt vom Charisma des Kandidaten. Des definitiv stärksten Päsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei seit vierzig Jahren. Dachte zuerst, man nehme nur einen deutschen Poltiker und stelle ihn neben Obama. Als er das Enagement der Europäer in Afghanistan einforderte, dachte ich vor allem eins: Er ist eine Person, die in der medialen Vermittlung die hundertprozentige Antithese zu George W. Bush ist. Obama hätte als Präsident (unter entsprechenden Umständen) selbst Hans-Christian Ströbele und George Galloway von der Notwendigkeit eines Regimesturzes durch militärisches Intervenieren im Irak überzeugt.


Die Rede war sonst durachaus, wie ich sie erwartet hatte: Perfekt inszeniertes Theater, wie man es bereits aus Vorwahlkampf von ihm gewöhnt war. Geschickt hat er sich als Weltbürger "und nicht als Kandidat" (wenngleich es einen Weltbürger im politischen Sinne freilich gar nicht gibt) präsentiert, die Berliner für sich eingenommen (als er so emphatisch den Kampf um Freiheit, den gerade auch die deutsche Hauptstadt durch jahrzehntelange schmerzhafte Erfahrung kennengelernt habe, in den Vordergrund hob, mußte ich sofort an George W. Bushs Vereidigungsrede zur zweiten Amtszeit denken), Konkretes vermieden.

Daß der Nutzen aus diesem Auftritt in Bezug auf die Wahlen für ihn annähernd Null ist, dürfte ihm selbst klar sein. Langfristig wird sie, seinen Sieg vorausgesetzt sich auszahlen. Jedenfalls dürften viel der ausländischen Skeptiker gestern sprachlos geblieben sein.

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