Mittwoch, 26. März 2008

Hoffnungslosigkeit wagen

Auch Kevin Drum wünscht sich jetzt den Rückzug der Clintons. Um ein wenigstens einigermaßen intaktes Bild des Politduos bei vielen ihrer Wähler zu erhalten, wäre es wirklich allerhöchste Zeit. Ihren Wahlkampf, den kein republikanischer Kandidat an Invektiven und substanzlosen Vorwürfen überbieten könnte, empfinden immer mehr Clinton-Anhänger als im günstigsten Fall enttäuschend.
Jüngstes Beispiel ist die Enttarnung von Tony McPeak als "Antisemiten", mit der Obama ein "Jüdisches Problem" attestiert wurde. Richtig ist: Barack Obama sammelt in seinem Team auffällig viele besonders ambitionierte "Israelkritiker", die einen übermäßigen Einfluß der "jüdischen Lobby" auf die Außen- und Sicherheitspolitik der Vereinigten Staaten halluzinieren. Zu ihnen gehört Tony McPeak. Daraus jedoch ein "Jüdisches Problem" (ausgerechnet durch die Clintons auf Basis einer Veröffentlichung des "American Spectators") herzuleiten, hat fürwahr nichts mit einer ernsthaften Sorge um antisemitische Gedanken innerhalb der politischen Klasse zu tun, und ist mindestens so niederträchtig wie die Unterstellung William Jefferson Clintons, Obama würde sein Land nicht lieben.
Konnte man noch vor wenigen Wochen darauf hoffen, ein Kandidat Obama würde die Seele seiner Partei repararieren, ihre Inhalte reformieren und ihr eine kraftvolle Stimme zurückgeben, so müssen wir nun bald dabei zusehen, wie Amerikas skrupelloseste Familiendynastie in ihrem Wahn die Demokratische Partei vollends zerstört noch bevor Obama überhaupt eine Chance bekommt. Auch mich als jemanden, der sich immer noch den Republikanern weit eher verbunden fühlt, kann das nicht mehr freuen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Bist du am WE zur Museumsnacht in MA?

 
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