Samstag, 29. März 2008

Neuanfang mit McCain

Aus der beeindruckenden Rede John McCains vom vergangenen Mittwoch:


Unsere große Macht impliziert nicht, daß wir tun können, was
immer wir tun wollen, noch sollten wir uns einbilden, alles nötige Wissen und
alle Weisheit zu besitzen, um erfolgreich zu sein. Wir müssen unseren
demokratischen Verbündeten zuhören und ihren kollektiven Willen
resektieren. Wenn wir glauben, daß internationales Handeln erforderlich
ist, ob nun in militärischer, ökonomischer oder diplomatischer Hinsicht, wrden
wir unsere Freunde versuchen zu überzeugen, daß wir im Recht sind. Aber
wir müssen umgekehrt auch den Versuch unternehmen, von ihnen überzeugt zu
sein.

Amerika muß ein musterhafter Staat sein, wenn wir wünschen, daß
unsere uns als ein Modell ansehen. Unser Verhalten hier hat einen Einfluß
darauf, wie wir im Ausland bewertet werden. Wir müssen die Terroristen
bekämpfen und gleichzeitig für die Rechte, auf denen das Fundament unserer
Gesellschaft beruht. Wir dürfen nicht verdächtige Terroristen, die wir
gefangengenommen haben, foltern oder inhuman behandeln. Ich glaube,
wir sollten Guantanamo schließenund mit unseren Verbündeten
zusammenarbeiten, um ein neues internationales Verständnis für den
Charakter gefährlicher Strafhäftlinge unter unserer Vollzugsherrschaft zu
erzielen.

Ich sage es immer wieder: Sowohl Barack Obama als auch John McCain sind "change candidates". Weder wird McCain die Arroganz der Macht vertreten, die die amtierende Regierung zu verantworten hat, noch wird er zum amoralischen Realismus der Nixon-Kissinger-Schule zurückkehren. Er steht für eine idealitisch modifizierte Realpolitik, die den globalen Herausforderungen am ehesten gerecht wird. Die Schäden, die Macht, Ideale und Ansehen der USA in den letzten Jahren genommen haben, sind so beträchtlich, dass ihre Reparatur viele Jahre und eine Menge Arbeit in Anspruch nehmen.


Wer auch immer behauptet, ein Präsident McCain bedeute eine dritte Bush-Amtszeit, spricht oder schreibt aus vollkommener Ahnungslosigkeit heraus. Wer eine Verlängerung der Periode der Selbstfixierung und des Rechtsnihilismus wünscht, möge getrost die Kandidatur der Clintons unterstützen.

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