Die meisten werden sich vermutlich nicht erinnern: Nach Heiner Müllers Tod feierte Anfang 1996 Justus Wertmüller in der Bahamas Müller als einen eigentlich antideutschen Dichter.
Warum Müller bis zu seinem Tod tatsächlich nicht so dumm wurde wie Grass oder Walser, analysiert anhand der neu erschienen Interviewbände (Werke 10-12) Magnus Klause.
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2 Kommentare:
Soso. Da ist man also dumm, wenn man nicht anti-deutsch insistiiert?
Ganz schön dumm.
Dumm werden Schriftsteller, wenn sie um jeden Preis mitmachen, dabei sein wollen. Grass und Walser sind allerdings schlechte Beispiele, weil bei ihrer Generation wohl der Fehler von vornherein darin lag, daß man meinte, unbedingt politisch sein zu müssen. Bei Walser setzte allerdings Ende der 80r ohne jeden Zweifel ein Verblödungsprozess ein, bei Botho Strauß in geringerem Maße genauso.
Müller hat freilich nichts mit dem zu tun, was auf der Linken in den 90ern mit der Selbstzuschreibung antideutsch in Erscheinung zu treten begann. Er hatte in seinem Denken aber eine Konsequenz angelegt, durch die er weder für die DDR vereinnehmbar war wie ein Hermann Kant noch für die neue Bundesrepublik wie die meisten westdeutschen Kollegen seiner Generation.
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