Am kommenden Sonntag (30 November) um 20.15 Uhr sendet die ARD die neue Verfilmung der Landshut-Entführung. Ich muß freilich abermals kundtun, daß mir die zahllosen Dokumentar- und Spielfilme zum Thema RAF/Deutscher Herbst 77 seit geraumer Zeit schon auf die Nerven gehen. Dennoch sei an dies hier zum Anlaß genommen, um darauf hinzuweisen, daß
die Befreiung der Geiseln in Mogadischu durch die GSG9 der erste bewaffnete deutsche Auslandseinsatz seit 1945 war, und daß dieser 32 Jahre nach dem Holocaust dazu diente, antisemitische Terroristen zu killen, wenngleich dies freilich nicht das primäre Motiv von Ben Wisch gewesen sein dürfte.
Von dieser Geschichte sollten deutsche Kommandos auch heute inspiriert sein. Und wirklich ein Grund, "stolz" auf diesen Staat zu sein.
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2 Kommentare:
Naja, wozu Stolz? Nach dem Fiasko von München ging es doch zuvörderst um Reputation.
Wenn es bei Mogadischu nicht um die RAF gegangen wäre, als innerdeutsches Problem, hätte doch Deutschland allenfalls ein paar Kondolenzkarten für tote Juden ausgeschickt, aber niemals zur Waffe gegriffen.
Mit der gleichen Logik ließ sich die BRD die Attentäter von München freipressen, was zu der von Spielberg schauderhaft verfilmten Aktion des Mossads führte.
Gleichermaßen war Deutschland ein Stützpunkt des iranischen Terrorismus in Europa.
Sofern das deutsche Interesse zufällig mit dem Israels zusammentrifft heftet man sich das hier gerne vor die Brust. Wie oft deutschland gleichzeitig mit den Gegnern Israels zusammengearbeitet hat, bleibt unbedacht.
"Naja, wozu Stolz?"
Das war eine Anspielung auf Heribert Prantls Stolz auf den Rechtsstaat nach der Anordnung der Freilassung von Klar. Damit will ich sagen, daß der Staatsbürger mit größerem Recht auf die Aktion in Mogadischu "Stolz" empfinden könnte als darauf, daß ein Gericht geltendes Recht bestätigt, und ein solcher "Spirit of Mogadischu", wenn er denn existierte, der Zusammenarbeit mit den Feinden Israels entgegenwirken könnte. In der Theorie.
Du hast in allen Punkten recht, aber
"Sofern das deutsche Interesse zufällig mit dem Israels zusammentrifft heftet man sich das hier gerne vor die Brust."
genau darauf ziele ich ab: Im Fall Mogadischu tut man gerade das nicht. Und da stelle ich mir nun die Frage, warum nicht. Andrerseits sollte man vielleicht tatsächlich froh drum sein.
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