Donnerstag, 18. Dezember 2008

Buecher fuer untern Baum

Buecher sind ein beliebtes Geschenk. Obwohl nicht unbedingt fuer jeden. Ein Freund meinte vor einigen Jahren mal, als er auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk fuer seine Freundin war, ganz unschuldig: " Wenn mir einer ein Buch schenkt, dann aergere ich mich immer." Aber lassen wir das. Ich haette zwei Empfehlungen fuer Leser, die noch auf der Suche sind nach einem passenden Buchgeschenk.
Jane Mayer - The Dark Side
Man muesse im Kampf gegen den Terror auf der dunklen Seite operieren, meinte Vizepraesident Cheney, der seine Haltung zu Foltertechniken am vergangenen Wochenende ueberraschend deutlich bekraeftigt hat. Die fuer den New Yorker schreibende Jane Mayer geht in diesem im Sommer erschienenen Buch dieser dunklen Seite des Antiterrorkampfes nach. Es hat seine Schwaechen, insbesondere in Bezug auf Quellenangaben. Aber es ist ein Buch, an dem gerade wir, die wir die noch amtierende Administration in dieser Hinsicht jahrelang verteidigt hatten, leider nicht vorbei kommen. Also solltet ihr einen Blogger oder Nichtblogger kennen, der keine alteuropaeischen Argumentationen vornimmt, der um die Notwendigkeit eines konsequenten Vorgehens gegen den islamisch-fundamentalistisch motivierten Terrorismus weiss, aber immernoch nicht mitbekommen hat, wie dieser war on terror bisher amerikanische Ideale angegriffen hat, legt ihm dieses Buch bitte bitte bitte unter den Weihnachtsbaum (schnell bestellen).

Und jetzt zu was ganz anderem.
Margit Schreiner - Schreibt Thomas Bernhard Frauenliteratur?
Oh ja. Margit Schreiner. Unbedingt. Absolut. Diese Essay-Sammlung war mein groesstes Lesevergnuegen im Jahr 2008. Man kann sich ja fragen, warum Literaten immer haeufiger ueber Literatur schreiben, anstatt Literatur zu produzieren. Die Romanautorin und alleinerziehende Mutter Schreiner stellt sich diese Frage auch. Und weiss keine Antwort, schreibt aber trotzdem hin und wieder ueber Literatur. Und fragt, ob Thomas Bernhard Frauenliteratur und Ingeborg Bachmann Maennerliteratur schreiben. Sie berichtet, wie das so als alleinerziehende Mutter ist, wie ihr Leben als Oesterreicherin in den Neunzigern in Berlin war und von ihren Erfahrungen mit Autorinnen wie Gina Kaus (Die Ehe ist das beste Mittel gegens Heiraten und eine Ehefrau daher sowas wie eine Pockenimpfung), wie haesslich oesterreichische Vororte sind...jaja, all sowas eben. Und schwingt dabei immer so zwischen dem ganz Trivialen und dem Bedeutungsschweren hin und her, dass man beim Lesen sich ganz nachdenklich unterhalten fuehlt. Herrlich.

Keine Kommentare:

 
kostenloser CounterPointsoft