Mittwoch, 1. Dezember 2010

Kritik des Antizionismus - ein Leserbrief und seine Begleiterscheinungen

In KONKRET 11/2010 kommentiert Philipp Schmidt die Stellungnahmen des SPD-Bundesvorsitzenden in der Causa Thilo Sarrazin: "Seit an Seit schreiten die Genossen dorthin, wo es manchmal riecht - meistens jedoch aufs Erbärmlichste stinkt." Auf der nächsten Seite bewirbt Promedia ein Buch mit dem folgenden Text: "Längst schon ist die lustvoll heteronome Verwendung von 'Antisemitismus' als Parole im vermeintlichen Kampf gegen Antisemitismus in 'eine fürchterliche Epidemie wie die Cholera'umgeschlagen. Ob man diese Epidemie heilen kann, wird sich erst erweisen müssen. Zu offensichtlich kommen gerade die zu Schaden, welche die Träger der anti-antisemitischen Farce meinen, 'beschützen' zu sollen." Daß es die Kritiker des Antizionismus seien, die den Zorn der Antisemiten auf die Juden lenken, hört und liest man gern an Stammtischen der SPD, Möllemann-verherrlichender "Liberaler" und andernorts, wo es "meistens [...] aufs Erbärmlichste stinkt".

Als langjährige KONKRET-Abonnenten wissen wir den Anspruch zu schätzen, Grenzüberschreitungen von der Polemik zur Hetze, mithin vom Kommunismus zum Faschismus Einhalt zu gebieten. Wir gehen hierbei selbstverständlich davon aus, dass KONKRET, diesem Anspruch verpflichtet, das genannte Inserat ausschließlich zu Dokumentationszwecken veröffentlicht hat.


Mark P. Haverkamp, Mannheim
Daniel Leon Schikora, München


In den Mitteilungen in eigener Sache (S. 4) im aktuellen Heft grenzt die KONKRET-Redaktion sich erfreulicherweise deutlich von den Abraham Melzers und deren Rufern ab: "Sollen Frauen niedergemacht werden, sucht die Redaktion sich dafür eine Frau. Will man mit Schwulenwitzen, die sonst nur Handelsvertreter sich trauen, bei linken Studienräten und -rätinnen absahnen, läßt man sie von Schwulen erzählen. Türken oder Muslime her- und hinzurichten, taugt keiner besser als eine Türkin oder ein Moslem. Das Nonplusultra aber ist ein Jude, der Judenwitze erzählt. Oder, ganz im Ernst, wie Moshe Zuckermann in seinem Buch 'Antisemit!' den Antisemiten die Arbeit abnimmt."

Auch in der Dezember-Ausgabe befindet sich die genannte Promedia-Anzeige, und zwar auf der gleichen Seite wie in der vorherigen (S. 17).

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